Handelsverband vorsichtig optimistisch – Keine Insolvenzwelle prognostiziert
Trotz der weiterhin anhaltenden Krisensituation, sowohl international als auch konkret in Deutschland, erwartet zumindest der Handelsverband Saarland keine drohende Insolvenzwelle mit zahlreichen Ladenschließungen in den Innenstädten. Stattdessen blickt man vorsichtig optimistisch auf das kommende Weihnachtsgeschäft 2022 und das neue Jahr.
In einem Interview mit dem Saarländischen Rundfunk (SR) ging der Geschäftsführer des Handelsverbands Saarland, Fabian Schulz, auf vermehrte Schließungen im Einzelhandel des Bundeslands an der Grenze zu Luxemburg und Frankreich ein. Diese seien primär die Konsequenz einer erfolglosen Suche nach neuen Geschäftsführern oder willigen Nachfolgern innerhalb einer Unternehmensfamilie. Außerdem würden auch auslaufende Mietverträge dafür sorgen, dass diverse Geschäfte des hiesigen Einzelhandels in den vergangenen Wochen und Monaten schließen mussten.
Schulz sieht in dieser Entwicklung allerdings eher Einzelaufnahmen und keinen handfesten Negativtrend. Eine von einigen Seiten prophezeite Insolvenzwelle und eine ernsthafte Bedrohung für den Einzelhandel des Saarlands sehe er nicht.
Dezenter Optimismus für Weihnachten 2022
Doch auch generell wird gerade das aktuelle Weihnachtsgeschäft mit einem gewissen, wenn auch vorsichtigen Optimismus betrachtet. Die Lager zahlreicher Einzelhandelsunternehmen seien gut gefüllt und die Kauflust der Menschen nach zwei Weihnachtsfesten, welche besonders stark von der immer noch anhaltenden Corona-Pandemie geprägt wurden, sei groß. Man sehne sich, besonders in Zeiten der Energiekrise und des Ukraine-Kriegs, nach Normalität und würde nicht zwangsläufig auch bei den diesjährigen Weihnachtseinkäufen sparen wollen.
Gerade der Einzelhandel in Deutschland hat besonders stark unter den Folgen der momentanen Weltlage und diversen einschneidenden Krisen zu leiden. Erst kürzlich hatte der Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Kontext sowohl die Bundesregierung als auch alle Unternehmen des Einzelhandels dazu aufgefordert, mit realistischen und zeitnah realisierbaren Energiesparplänen gegen die extremen Auswirkungen der hohen und weiter steigenden Energiepreise vorzugehen. Dabei hatte sich zum Beispiel das Senken der Raumtemperatur in Filialen des Einzelhandels um 2 °C als durchaus wirksam erwiesen.