Deutliches Umsatzplus: Einzelhandel profitiert im Oktober
Trotz dezent gedämpfter Erwartungshaltungen in Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft 2023 konnte der Einzelhandel in Deutschland im Oktober einen überraschenden Erfolg verbuchen. Die Umsätze der Einzelhändler sind in diesem Monat überraschend deutlich gestiegen, vor allem in Hinblick auf die eher schwachen Sommermonate. Davon profitieren nicht nur reine Filialhändler, sondern auch Unternehmen mit ausgeprägter Omnichannel-Strategie.
Im Oktober 2023 ist der Umsatz im deutschen Einzelhandel überraschend deutlich gestiegen. Bereinigt um Preiserhöhungen lag das Umsatzplus hierzulande bei 1,1 Prozent. Der nominale, nicht inflationsbereinigte Zuwachs betrug im Vergleich zum Vormonat September wiederum 0,7 Prozent.
Besonders nach der eher mageren Sommerperiode im deutschen Einzelhandel wurden zahlreiche Experten und Analysten von diesem unerwarteten Anstieg überrascht; die Erlöse seien wesentlich stärker ausgefallen als im Vorfeld erwartet. Im Jahresvergleich gab es im Oktober 2023 zwar real ein geringes Minus von 0,1 Prozent, nominal allerdings einen signifikanten Umsatzzuwachs von sogar 2,6 Prozent.
Klares Umsatzwachstum trotz Inflation und steigender Lebensmittelpreise
Die Auswirkungen der immer noch anhaltenden Inflation in Deutschland haben sich im Oktober besonders in der Lebensmittelbranche bemerkbar gemacht. Nominal sind die Umsätze in diesem Bereich zwar um 4 Prozent gestiegen, inflationsbereinigt allerdings um 1,6 Prozent gesunken. In den vergangenen Monaten sind die Preise für Lebensmittel in Deutschland teilweise besonders stark erhöht worden.
Deutsche Wirtschaftsexperten bewerten das insgesamt deutliche Umsatzplus des Oktobers als Hoffnungsschimmer dafür, dass die gesamte Wirtschaft in Deutschland im dritten Quartal des Jahres nicht ein weiteres Mal schrumpft, sondern zumindest eine Stagnation erzielt werden kann. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Umsätze des deutschen Einzelhandels in den kommenden Wochen – vor allem im Hinblick auf das essenzielle Weihnachtsgeschäft – und Monaten entwickeln werden und ob sich hier sogar ein positiver Trend abzeichnen kann.
Aufschwung im Einzelhandel dank Omnichannel-Strategie
Auch die größten Player und wichtigsten Unternehmen im deutschen Einzelhandel wollen den positiven Auftrieb des Oktobers nutzen und ihr Angebot weiter ausbauen und an die Wünsche und Ansprüche ihrer Kundschaft anpassen. Vor allem Konzerne mit ausgeprägter und nachhaltiger Omnichannel-Strategie wollen nicht nur auf einen Ausbau ihrer Kundenservices, Produktpaletten und Dienstleistungen in ihren Filialen setzen, sondern sich auch verstärkt auf das Online-Geschäft konzentrieren.
Auf diese Entwicklung und Ziele geht unter anderem auch Dr. Karsten Wildberger in der neuen Folge #504 des Podcasts Kassenzone ein. Wildberger, CEO des internationalen Handelskonzerns CECONOMY und des Tochterunternehmens MediaMarktSaturn, betont im Interview die Bedeutung von Omnichannel und des Online-Anteils für die beiden Elektronikfachmarktketten MediaMarkt und Saturn, welche seit 2023 verstärkt gemeinsam auftreten.
Der Vorstandsvorsitzende der in Düsseldorf sitzenden CECONOMY AG unterstreicht im Podcast nicht nur die führende Marktbedeutung sowie die Bekanntheit von MediaMarktSaturn, sondern auch den eigenen Umsatz von 22 Milliarden Euro. Dank des verstärkten Fokus auf die Omnichannel-Strategie von MediaMarkt und Saturn konnte man, so Wildberger weiter, den Online-Anteil des Unternehmens von 12 Prozent vor der weltweiten Corona-Pandemie auf mittlerweile 25 Prozent erhöhen.
Ziel sei es allerdings, bis zum September 2026 einen Anteil von insgesamt 35 Prozent zu erreichen. Aufgrund der Treue und Markenbindung der Kundschaft zu MediaMarkt und Saturn setze man aber nach wie vor auf den stationären Einzelhanden in Filialen. Durch eine immer individuellere und flexiblere Betreuung von Kunden wolle man deren Erfahrung signifikant verbessern und damit auch die eigenen Umsätze deutlich stärken.