Weitere Entlassungswelle bei Amazon

Exodus beim globalen Onlineversandhändler Amazon: Nur wenige Wochen nachdem der Marktführer im Online-Shopping rund 18.000 Jobs gestrichen hat, verkündete CEO Andrew R. Jassy in einer Mail nun den Abbau von 9.000 weiteren Stellen. Betroffen sind neben der Cloud- und Werbesparte auch das bekannte Live-Streaming-Videoportal Twitch.

Bloomberg, CNBC und andere Quellen berichteten Mitte März 2023 von einem weiteren signifikanten Stellenabbau bei Amazon – nur wenige Wochen, nachdem bereits die Entlassung von rund 18.000 Arbeitnehmern rund um den Globus bekanntgegeben wurde. Von den im Januar verkündeten Jobstreichungen waren vor allem die für das Sprachassistenzprogramm Alexa und die smarten Echo-Geräte zuständigen Abteilungen betroffen. Nun trifft es primär den bekannten Livestreaming-Service Twitch, Amazons Marketingabteilung oder auch die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS).

Noch 2022 belief sich die weltweite Mitarbeiterzahl beim 1994 von Jeff Bezos in Seattle, Washington gegründeten Konzern auf rund 1,5 Millionen. Im November des vergangenen Jahres wurde verkündet, dass nur etwa 10.000 Stellen gestrichen werden sollten. CEO Jassy hatte sich allerdings die Option zur Erhöhung dieser Zahl vorbehalten.

Big Tech: Einschneidende Kürzungen nach massivem Wachstum

Wie viele weitere international tätige Big Tech-Konzerne profitierte auch Amazon stark vom Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie im Jahre 2020. Mit steigenden Umsätzen und Gewinnen wurde auch die Zahl der Beschäftigten bei Amazon zwischen Ende 2019 und Ende 2021 massiv erhöht. Diese wurde im genannten Zeitraum von 800.000 auf mehr als 1,6 Millionen sogar mehr als verdoppelt.

Global hat aber auch Amazon unter der wachsenden Inflation, weltweit drohenden Rezessionen oder stark gestiegenen Energiekosten zu leiden. Meta, zu dem unter anderem Facebook, Instagram oder WhatsApp gehören, kündigte erst kürzlich ebenfalls den Wegfall von mehr als 20.000 Arbeitsplätzen an. Auch bei Alphabet / Google oder Microsoft wurden in den vergangenen Wochen jeweils mehr als 10.000 Menschen entlassen.

Nach Jahren des Wachstums haben etwa 240 Konzerne aus der Big-Tech-Branche seit Beginn des Jahres etwa 100.000 Stellen gestrichen. Ein Ende dieses gewaltigen Stellenabbaus ist in Anbetracht der sinkenden Ausgaben bei steigenden Aktienkursen der jeweiligen Unternehmen noch nicht in Sicht. Analysten rechnen mit einer weiteren Verringerung der Arbeitsplätze um etwa fünf bis zehn Prozent.