Wachsendes Vergleichsbewusstsein bei steigenden Preisen in Deutschland

In Relation zu den teilweise extremen Preiserhöhungen in Deutschland und dem Großteil der Welt zeigen die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK, dass das Bewusstsein für aktive Preisvergleiche bei der deutschen Bevölkerung immer weiter ansteigt.

Mehr als 60 Prozent der etwa 1.000 befragten Personen aus Deutschland gehen zudem stark davon aus, dass die Inflation auch weiterhin stark ansteigen wird – im Juni 2022 lag sie bei etwa +7,6 Prozent. Allein in diesem Jahr wird eine weitere Zunahme von mehr als fünf Prozent befürchtet. Die Umfrageergebnisse zeigen zudem, dass das erwartete Inflationsplus mit zunehmenden Alter steigt. Bei den 18- bis 29-jährigen Befragten erwarten nur knapp 44 Prozent eine Inflationssteigerung von fünf und mehr Prozent, bei den 70- bis 74-Jährigen sind es mit 82 Prozent fast doppelt so viele.

Aufgrund der steigenden Preise, so die Umfrageergebnisse der GfK, vergleichen mittlerweile 80 Prozent der Befragten aus Deutschland immer häufiger und aufmerksamer Preise vor dem Kauf von Produkten oder Dienstleistungen, unabhängig davon, ob im Internet oder im klassischen stationären Handel nach etwas gesucht wird. Produkte, etwa Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik, werden immer seltener spontan und beim „erstbesten“ Händler gekauft, sondern werden immer mehr im Vorfeld recherchiert und, online wie auch im stationären Handel, miteinander verglichen.

Immer weiter steigende Preise sorgen für ein bewussteres Einkaufen und Vergleichen

Die Bedeutung der bewussten Preisvergleiche ist dabei, so die Auswertung der GfK-Umfrage, auch stark vom persönlichen Einkommen und damit der finanziellen Lebenssituation abhängig. Haushalte, die über ein monatliches Einkommen von über 5.000 Euro verfügen können, recherchieren und vergleichen zu einem Anteil von etwa 75 Prozent die Preise vor dem Kauf. Bei Haushalten, denen im Monat weniger als 3.000 Euro zur Verfügung stehen, sind es bereits mehr als 85 Prozent. Das Sparen durch Preisvergleiche ist also wenig überraschend umso relevanter, je weniger Geld monatlich zur Verfügung steht.

Die Phrase „Wenn am Ende des Geldes noch viel Monat übrig ist“ wird damit für immer mehr Menschen in Deutschland zur bitteren Realität, bei welcher eine spürbare Besserung momentan nicht in Sicht ist. Einstige Selbstverständlichkeiten wie etwa ein jährlicher Urlaub werden für immer mehr Deutsche zum Luxus, bei dem die Investition bei einem ohnehin schon knappen Budget wohlüberlegt sein will. Darunter leidet auch die Reise- und Tourismusbranche immer stärker.

Nach einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC will die Hälfte der befragten Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland den eigenen Urlaub verkürzen, fast drei Viertel wollen sogar komplett auf eine Reise mit dem Flugzeug verzichten. Auch hier sind Preisvergleiche zwischen unterschiedlichen Reiseanbietern, Fluggesellschaften oder Vermietern für immer mehr Menschen in Deutschland wesentlich essenzieller geworden.

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