Unilever stößt Speiseeis-Produktion ab

Wegen geplanter Kostensenkungsmaßnahmen spaltet der britische Verbrauchsgüterkonzern seine teils seit Jahrzehnten etablierten Marken Langnese, Magnum oder Ben & Jerry’s ab. Diese sollen bis spätestens Ende 2025 in eigenständigen Unternehmen ausgelagert werden. 2023 sorgte die Speiseeis-Sparte von Unilever für einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro weltweit. Doch auch die Streichung von 7.500 Arbeitsplätzen wurde unlängst angekündigt, um bis 2027 rund Millionen Euro einzusparen.

Unilever, einer der international größten Hersteller von Verbrauchsgütern wie Lebensmittel, Kosmetika oder Körperpflegeprodukten, hat angekündigt, sein komplettes Speiseeis-Geschäft mit den relevanten und seit Jahrzehnten bekannten Marken wie Langnese, Ben & Jerry’s und Magnum abzustoßen. Bis Ende 2025 sollen diese Marken in neuen und eigenständigen Unternehmen ausgelagert werden. Auf diese Weise wolle man zukünftig fokussierter arbeiten können und auch Ausgaben reduzieren.

Teil des angekündigten Kostensparprogramms sind allerdings auch Stellenstreichungen. So sollen weltweit rund 7.500 von insgesamt 128.000 Jobs wegfallen. In Verbindung mit der Auslagerung der beliebten Speiseeismarken sollen so bis 2027 Ausgaben in Höhe von etwa 800 Millionen Euro reduziert werden. Unilever rechnet außerdem mit Umsatzzuwächsen im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Geplanter Fokus auf die wichtigsten Marken in vier zentralen Geschäftsbereichen

Schon im vergangenen Jahr hatte Hein Schumacher, der neue CEO von Unilever, verkündet, dass sich der Konzern zukünftig primär auf die 30 Kernmarken konzentrieren wolle, welche für 70 Prozent des weltweiten Unternehmensumsatzes verantwortlich seien. Unter Schumachers Vorgänger Alan Jope wurde das Markenportfolio von Unilever auf zwischenzeitlich rund 400 Marken vergrößert, weswegen man sich zukünftig primär auf die relevantesten und erfolgreichsten Bereiche Körperpflege (Axe, duschdas, Rexona), Reinigungs- und Putzmittel (Domestos, Coral), Beauty (Dove) und Ernährung konzentrieren will. Finanzanalysten bewerten die Abspaltungspläne als nachvollziehbar, zudem konnte Unilever am Tag der Ankündigung auch an der Börse signifikant zulegen.

2023 betrug der weltweite Umsatz von Unilever rund 60 Milliarden Euro. Das britische Unternehmen stand zu dieser Zeit allerdings stark in der Kritik. Es wurde aufgrund der anhaltenden Tätigkeit in Russland und hoher Steuerabgaben an die Russische Föderation unter Staatsoberhaupt Wladimir Putin unter anderem des aktiven Sponsorings des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine beschuldigt, vor allem von Seiten der ukrainischen Regierung.

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