Überraschender Rückgang: Deutsche Importpreise sinken deutlich

Der Februar 2024 brachte für die deutsche Wirtschaft einen unerwartet starken Rückgang der Importpreise, insbesondere aufgrund günstigerer Energiekosten. Dies geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fielen die Einfuhrpreise um durchschnittlich 4,9 Prozent, was höher ist als die von Experten erwarteten 4,6 Prozent.

Ein Rückgang von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat Januar zeigt jedoch eine Abschwächung des Rückgangs im Vergleich zu den vorherigen Monaten. Im Januar und Dezember des Vorjahres fiel dieser Rückgang noch stärker aus. Die Hauptursache für diesen Rückgang waren die gesunkenen Energiepreise.

Energiepreise als Hauptfaktor

Besonders signifikant war der Rückgang der Energiepreise, der im Februar 2024 bei 20,7 Prozent lag. Erdgas verzeichnete den größten Preisrückgang mit 40,4 Prozent, gefolgt von einem deutlichen Rückgang bei Strom um 52,0 Prozent und Steinkohle um 23,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch andere Energieträger verzeichneten Preisrückgänge, was insgesamt zu einem spürbaren Effekt auf die Importpreise führte.

Landwirtschaftliche Güter und Rohstoffe

Auch bei importierten landwirtschaftlichen Gütern wurde ein Preisrückgang verzeichnet, der sich im Februar 2024 auf durchschnittlich 7,5 Prozent belief. Insbesondere die Preise für Weizen sanken um 28,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Interessanterweise stieg der Preis für Rohkakao weiter an, und zwar um 108,7 Prozent im Jahresvergleich und 20,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dies wird auf wetterbedingte Ernteausfälle und eine steigende Nachfrage zurückgeführt.

Neben den landwirtschaftlichen Produkten verzeichneten auch Vorleistungsgüter einen Preisrückgang von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Investitionsgüter hingegen verteuerten sich um 0,5 Prozent. Bei Konsumgütern und Verbrauchsgütern stiegen die Preise jeweils um 0,3 Prozent, während Gebrauchsgüter stabil blieben. Insbesondere bei Gebrauchsgütern wie Kakaobutter, Kakaofett und Kakaoöl stiegen die Preise deutlich an, nämlich um 99,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 25,2 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Auswirkungen auf die Inflation

Die Verzögerungseffekte der sinkenden Importpreise auf die allgemeine Inflation könnten in den kommenden Monaten spürbar werden. Aktuell liegt die Teuerungsrate für Verbraucher bei 2,2 Prozent, dem niedrigsten Stand seit fast drei Jahren. Viele Experten rechnen im Jahresverlauf mit einem weiteren Rückgang der Inflationsrate, da die gesunkenen Importpreise langsam auf die Verbraucherpreise durchschlagen.

Die unerwartet starken Rückgänge bei den Importpreisen könnten positive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben, indem sie die Kosten für Unternehmen senken und den Verbrauchern potenziell mehr Kaufkraft bieten. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Monaten weiterentwickeln werden und ob sich der Trend der sinkenden Importpreise fortsetzen wird.

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