Rückläufige Inflation in Deutschland und der Eurozone
Entgegen den Prognosen von Volkswirtschaftsexperten ist die Inflation in Deutschland und der gesamten Eurozone im März 2024 deutlicher rückläufig als ursprünglich geschätzt. Vor allem Lebensmittel werden zwar nach wie vor teurer, allerdings nicht mehr so stark wie noch vor einem Jahr. Das von der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgerufene Inflationsziel von zwei Prozent rückt damit wieder etwas näher.
Im März 2024 ist die Inflation innerhalb der Eurozone als auch in Deutschland im Speziellen deutlicher zurückgegangen als ursprünglich prognostiziert. Die Teuerungsrate lag im vergangenen Monat bei 2,4 Prozent im Vergleich zum März 2023 und insgesamt 0,2 Prozent niedriger als noch im Vormonat Februar 2024. Experten hatten zuvor eine Inflationsrate von 2,6 statt der letztlichen 2,4 Prozent prognostiziert. Die Europäische Zentralbank (EZB) bewertet eine Inflation von genau zwei Prozent als optimal für die Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone, kommt ihrem Wunschwert also, zumindest momentan, schrittweise näher.
Inflationsentwicklung ist stark branchenabhängig
Die Inflationsraten einzelner Branchen, ob in Deutschland oder der Eurozone im Allgemeinen, unterschieden sich nach wie vor allerdings teils deutlich. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind etwa die Kosten für Energie um 1,8 Prozent gesunken, nachdem diese im Februar 2024 bereits um 3,7 Prozent gefallen waren. Auch bei den sogenannten Industriegütern ohne Energie konnte sich die Verteuerung von 1,6 auf 1,1 Prozent im März 2024 verringern.
Höher lag die Preissteigerung für Lebensmittel, Tabak und auch alkoholische Getränke. Diese betrug 3,9 Prozent im Februar und 2,7 Prozent im Folgemonat März. Unverändert blieb allerdings die nach wie vor hohe Inflationsrate bei den Dienstleistungen in Deutschland und der Eurozone insgesamt. Diese betrug in den vergangen zwei Monaten weiterhin unverändert hohe vier Prozent.
Vorerst dürfte der Leitzins der EZB nicht fallen
Insgesamt wurde die Rezension in Deutschland laut aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 2,2 Prozent beziffert. Die Inflationsrate, so Volkswirtschaftsexperten, sei bis dato stärker gesunken als ursprünglich prognostiziert. Damit habe man in Deutschland eine Art der Preisstabilität erreicht, die noch eine Weile anhalten könnte.
Dass die EZB den gerade 2023 immer wieder erhöhten und momentan bei 4,5 Prozent liegenden Leitzins wieder absenken könnte, halten Fachleute allerdings für eher unwahrscheinlich, besonders in Hinblick auf die nach wie vor hohe Inflationsrate bei Dienstleistungen (4 %) für fünf Monate in Folge. Klare Antworten wird es wahrscheinlich am 11. April und am 6. Juni 2024 bei den kommenden EZB-Zinstreffen in Frankfurt am Main geben. Die Chancen, dass der Leitzins nach den zahlreichen Erhöhungen trotz der rückläufigen Inflation in Deutschland und der Eurozone wieder reduziert werden könnte, sind allerdings äußerst gering.