Ratingagentur Fitch stuft die Deutsche Bank auf A- hoch
Gleich zwei positive Nachrichten hat die Deutsche Bank in den letzten Wochen von zwei Ratingagenturen erhalten. Nachdem bereits DBRS seine Bonitätsnote der Bank hochgestuft hatte, hebt nun auch Fitch die wichtigsten Ratings der Bank in den „A-Bereich“ an. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Vor allem der erfolgreiche Umbauprozess, den die Deutsche Bank 2019 begonnen hat, ist laut Fitch verantwortlich für die guten Noten. Die Bank hat ihr Geschäftsmodell stabilisiert und diversifiziert, ihre Kosten gesenkt und ihre Profitabilität verbessert. Auch die Risikodisziplin, die Qualität der Aktiva, die Refinanzierung und die Liquidität der Bank führten zu dem guten Gesamtergebnis.
Ausgewogenes Geschäftsmodell und besserer Ertragsmix
Fitch lobt insbesondere das gut diversifizierte Geschäftsmodell der Deutschen Bank, das sich nun auf vier Geschäftsbereiche konzentriert: Unternehmensbank, Privatkundenbank, Vermögensverwaltung und Investmentbank. Diese Geschäftsbereiche haben im ersten Quartal 2023 zu 65 Prozent der Gesamterträge beigetragen.
Fitch belohnt insbesondere die aktuelle Stabilitätspolitik der Deutschen Bank. Die soliden Erträge aus den vier Geschäftsbereichen in Kombination mit den geplanten Kosteneinsparungen tragen dazu bei, die Volatilität der Erträge im Investmentbereich abzufedern. Begleitend soll das Firmen- und Privatkundengeschäft ausreichend Reserven erwirtschaften, um die Schwankungen des Kapitalmarktgeschäfts auszugleichen.
Eine positive Prognose für zukünftige Ratings
Die Hochstufung von Fitch ist bereits die dritte Rating-Anhebung für das Bankhaus innerhalb von zwei Monaten durch eine führende Agentur. Vergangene Woche stufte DBRS die Ratings der Deutschen Bank hoch. Bereits zuvor hatte S&P den Ausblick für die Ratings der Bank auf “positiv” angehoben.
Offenbar ist die Deutsche Bank nun auf dem richtigen Weg, wenn es darum geht, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen und das Vertrauen der Stakeholder wiederzugewinnen. Ob sich dieser Trend fortsetzt, hängt letzten Endes von der Konsequenz ab, mit der die Deutsche Bank ihre eingeschlagene Strategie in der Zukunft fortsetzt.
Führungsetage fühlt sich bestätigt
Die Deutsche Bank und ihre Führungskräfte zeigten sich erfreut und bestätigten in mehreren Verlautbarungen ihren Willen, die Transformation fortzusetzen und abzuschließen. „Es ist sehr ermutigend, wenn unsere erfolgreiche Transformation von einem so wichtigen Stakeholder anerkannt wird“, freut sich Vorstandsvorsitzender Christian Sewing. Dazu Finanzvorstand James von Moltke: „Diese Anhebung unterstreicht die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Deutschen Bank, die wir auch unter schwierigen Bedingungen zu Beginn dieses Jahres erneut bewiesen haben“.
Bankensprecher betonten auch die Vorteile der höheren Ratings für das Kundengeschäft und die Refinanzierungskosten. Die höheren Ratings seien geeignet, das Vertrauen der Kunden zu stärken und die Konditionen für die Aufnahme von Kapital zu verbessern.
Weitgehender Konsens unter den Ratingagenturen
Dass auch Moody’s und S&P ihre Bewertungen für die Deutsche Bank angehoben haben, spricht für eine strukturell anerkannte Verbesserung bei der Unternehmenskultur der deutschen Traditionsbank. Bereits bei der Hochstufung durch Moody’s am 4. August 2021 betonte die Agentur die verbesserte Profitabilität, das diversifizierte Geschäftsmodell und das solide Risikomanagement der Bank.
Zuvor hatte S&P am 17. Mai 2021 den Ausblick für die Ratings der Deutschen Bank angehoben und das Langfristrating auf BBB+ bestätigt. Die Agentur lobte die Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie, die Verbesserung der Ertragsqualität und die Stärkung der Kapitalposition der Bank. Offenbar sind sich alle drei führenden Ratingagenturen in einem Punkt einig: mit der Transformation geht es gut voran.
Der Markt reagiert erfreut
Die Hochstufung von Fitch hat auf dem Markt viele Daumen nach oben zeigen lassen. Die Aktie der Deutschen Bank ist am Montag um 3,5 Prozent gestiegen und hat ein neues Jahreshoch bei 15,20 Euro erreicht. Auch die Anleihen der Deutschen Bank haben von der Hochstufung profitiert und ihre Renditen gesenkt.
Freude herrscht auch bei den Analysten, die ihre Einschätzungen für das Bankhaus unisono überarbeitet und die Kursziele erhöht haben. Die meisten Analysten empfehlen nun, die Aktie zu halten oder zu kaufen.