Konzerttickets werden immer teurer – Droht ein Kulturverlust?

Die Preise steigen auch im kulturellen Bereich immer weiter an. Konzerttickets für Madonna, Metallica und Beyoncé werden momentan für bis zu 700€ verkauft. Viele Menschen fragen sich: Wer kann sich das noch leisten?

Schon seit vielen Jahren ist ein exponentieller Anstieg der Preise für Konzerttickets zu erkennen. Die aktuellen Preise sorgen für viel Furore, doch scheinen sie noch lange nicht an der Obergrenze angekommen zu sein. Tickets für Madonna fangen bei 339,00€ in der letzten Reihe an und Enden mit 699,00€ in den vorderen Sitzreihen. Bei Metallica kosten die hintersten Plätze sogar noch mehr, nämlich knapp 454,00€. Es sind Preise, die der ein oder anderen Monatsmiete gleichkommen und die viele Fans nicht mehr bereit sind zu zahlen – wenn sie es sich überhaupt noch leisten können. Ein großer Teil der Gesellschaft wird durch die hohen Ticketkosten von den Veranstaltungen ausgeschlossen, sodass hier die Frage nach einem sich androhenden Kulturverlust aufkommt.

Wie entstehen diese hohen Ticketpreise?

Es gibt mehrere Gründe für den starken Preisanstieg. Dazu zählen unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Veranstaltungsbranche, die aktuelle Inflation und die nachfrageorientierte Preissteigerung. Die vielen Konzertabsagen in Folge der Pandemie haben zu einer Not in der Veranstaltungsbranche geführt, wodurch schon erste starke Preisanstiege zu erkennen waren. Gleichzeitig verzeichnen die Ticketverkäufer einen deutlich höheren Jahresgewinn als in den Jahren vor der Pandemie, da die Nachfrage angestiegen ist. Hier spricht man von einer nachfrageorientierten Preissteigerung. Die wenigen Anbieter, die den Markt anführen (allen voran Eventim und Live Nation) konkurrieren nicht gegeneinander, sodass hier öfter von einem Monopol gesprochen wird, welches die Preise für die Tickets kontrolliert festlegt und steigert. Zuletzt spielen auch die steigenden Produktionskosten wie für Licht oder Sprit eine Rolle bei den Ticketpreisen.

Preissteigerung durch größer werdende Nachfrage

Obwohl die Stimmen gegen die hohen Ticketpreise immer lauter werden, sind die Konzerthallen in den meisten Fällen komplett ausverkauft. Teilweise werden sogar Zusatztermine angeboten. Sind die Fans also Teil des Problems, indem sie die Nachfrage und somit auch die Preise in die Höhe treiben? Gerade junge Menschen äußern in den sozialen Medien die Bereitschaft zur Investition, um ihre Idole einmal live zu sehen. Hier spielt die emotionale Bindung zu den Stars eine große Rolle, die bei Verkaufsstrategien auch gerne mit eingebunden wird.

Die Preise für Konzerttickets steigen immer weiter an. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Hallen weiterhin ausverkauft, doch stellt sich die Frage, wo die Obergrenze liegt, bei der ein Großteil der Gesellschaft sich diese Preise nicht mehr leisten kann und das kulturelle Erlebnis Konzert zum Luxus wird.

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