Höchster Fachkräftemangel in Deutschland seit einem Jahrzehnt

Laut den Ergebnissen einer aktuellen Studie blieb fast die Hälfte aller Stellen für Fachkräfte in Deutschland während der ersten Jahreshälfte von 2022 unbesetzt. Bei den kleineren Betrieben lag dieser Wert sogar bei 62 Prozent. Damit hat sich der Fachkräftemangel hierzulande innerhalb des vergangenen Jahrzehnts nahezu verdoppelt.

Den Ergebnissen der aktuellen Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge konnten von Januar bis einschließlich Juni 2022 fast die Hälfte (45 Prozent) der 15.000 befragten Betriebe in Deutschland nicht alle offenen Stellen für Fachkräfte besetzen. Während der Wert in größeren Unternehmen mit 24 Prozent wesentlich geringer ausfiel, waren vor allem die kleinsten Unternehmen, etwa lokale Familienbetriebe, mit 62 Prozent besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen.

Das Ausmaß der unbesetzten Stellen, für die keine geeigneten und gewillten Fachkräfte gefunden werden konnten, hing in der ersten Jahreshälfte von 2022 allerdings nicht nur von der Größe der suchenden Betriebe ab, sondern vor allem auch vom jeweiligen Gewerbe. Besonders in der Gastronomie und dem Hotel- / Beherbergungsgewerbe war der Fachkräftemangel deutlich spürbar. Viele Stellen blieben dort unbesetzt.

Besonders das Baugewerbe leidet unter dem Mangel an qualifizierten Fachkräften

Besonders heikel war die Situation allerdings im Baugewerbe. Hier ist der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Deutschland seit jeher besonders hoch: 12 Prozent aller Fachkräfte werden hier gesucht und eingestellt. Im genannten Zeitraum des Vorjahres konnten allerdings rund zwei Drittel aller verfügbaren Stellen nicht besetzt werden.

Der Mangel an Fachkräften ist hierzulande damit so hoch wie schon seit zehn Jahren nicht. Damals lag die Quote der Unternehmen, welche nicht alle freien Stellen besetzen konnten, noch bei knapp 28 Prozent – fast 20 Prozent weniger als in der untersuchten ersten Hälfte des Jahres 2022.

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