Galeria Karstadt Kaufhof: Eine Neuausrichtung und die Suche nach neuen Perspektiven für Mitarbeiter
Der Warenhausriese Galeria Karstadt Kaufhof steht erneut vor einer schwierigen Phase, die von Filialschließungen und einem massiven Stellenabbau gekennzeichnet ist. Diese Entwicklung bedeutet für rund 1400 Beschäftigte den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Doch welche Möglichkeiten haben sie nun auf dem Arbeitsmarkt und welche Auswirkungen hat dies auf die betroffenen Standorte und Regionen?
Die Ankündigung des Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus, 16 der verbliebenen 92 Filialen zu schließen, ist ein harter Schlag für den Konzern. Besonders betroffen sind Standorte in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Von den etwa 12.800 Angestellten müssen etwa 1400 neue Beschäftigungsmöglichkeiten suchen, wobei ein Großteil davon in den Filialen selbst beschäftigt ist.
Auch die Verwaltung des Unternehmens bleibt von den Einschnitten nicht verschont. Rund ein Drittel der betroffenen Mitarbeiter verliert seinen Arbeitsplatz in der Essener Konzernzentrale, die nach Düsseldorf verlegt wird.
Aussichten auf dem Arbeitsmarkt: Herausforderungen und Chancen
Für viele der von Entlassungen betroffenen Mitarbeiter sehen die Chancen auf eine neue Anstellung im Einzelhandel recht vielversprechend aus. Annina Hering, Expertin für den Arbeitsmarkt bei Indeed, betont, dass der Einzelhandel eine der wenigen Branchen ist, in denen die Nachfrage nach Arbeitskräften zuletzt gestiegen ist. Insbesondere für Verkaufspersonal bieten sich gute Perspektiven, da der Bedarf an Fachkräften im Verkauf immer noch hoch ist.
Allerdings gestaltet sich die Lage für Verwaltungsangestellte aus der Essener Zentrale etwas schwieriger. Hier ist die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent zurückgegangen, insbesondere im Personalwesen.
Um die Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen, werden zusätzliche Beratungstermine angeboten und ein Sozialplan wurde mit dem Gesamtbetriebsrat festgelegt. Diejenigen, die ihren Job verlieren, haben die Möglichkeit, für acht Monate in eine Transfergesellschaft überzugehen.
Hoffnung auf neue Arbeitsplätze: Regionale Perspektiven
Trotz der düsteren Aussichten gibt es auch positive Signale. Die Arbeitsagentur in Trier sieht beispielsweise gute Chancen für die Beschäftigten des dortigen Galeria-Kaufhofs, neue Stellen zu finden. In der Stadt allein sind derzeit 30 offene Stellen für Fachkräfte im Verkauf gemeldet, und im gesamten Trierer Raum gibt es rund 5000 offene Stellen, von denen etwa zehn Prozent im Handel zu finden sind.
Auch die Gewerkschaft ver.di ist zuversichtlich, dass die betroffenen Mitarbeiter neue Arbeitsplätze finden können. Allerdings gibt es derzeit Diskussionen über die Höhe des Insolvenzgeldes, das die Mitarbeiter erhalten sollen.
Neuausrichtung und Zukunftsaussichten: Die Meinungen der Experten
Experten wie Lovro Mandac, ehemaliger Kaufhof-Chef, sehen jedoch eine düstere Zukunft für das Warenhausmodell in seiner bisherigen Größenordnung. Er prognostiziert, dass das Unternehmen in drei Jahren nicht mehr existieren wird. Trotzdem bleiben Berichte über die Hoffnung auf einen Teil der Filialen, die weitergeführt werden könnten, optimistisch.
Insgesamt bleibt die Situation für die Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof herausfordernd, aber es gibt auch Lichtblicke und Möglichkeiten für einen Neuanfang in anderen Branchen und Unternehmen.