Erfolgreicher Börsengang für Porsche und Volkswagen

Der kürzlich erfolgte Börsengang der Porsche AG, seit 2009 Teil der Muttergesellschaft Volkswagen AG, war in Anbetracht der schwierigen Marktsituation durchaus erfolgreich. Obwohl das angestrebte Ziel knapp verfehlt wurde, konnte Volkswagen mit dem Verkauf der Vorzugsaktien von Porsche gut 9,08 Milliarden Euro einnehmen.

VW und Porsche, beide geleitet vom Vorstandsvorsitzenden Oliver Blume, hatten ursprünglich einen maximalen Erlös von 9,4 Milliarden Euro angepeilt, welcher allerdings aufgrund der momentan heiklen Situation des Marktes nicht vollständig erzielt werden konnte. Zudem konnte nur ein Teil der Platzierungsreserve der Porsche-Aktien abgesetzt werden. Wenn das Angebot im Vorfeld extrem gefragt und mehrfach überzeichnet ist, so auch im Fall von Porsche, gelingt es für gewöhnlich, die Platzierungsreserve an neue Aktionäre zu verkaufen. Aufgrund der angespannten Situation mussten allerdings begleitende Banken, angeführt von der Bank of America, durch Stützungskäufe eingreifen.

Diese hat in den Tagen nach der Erstnotiz für 312,8 Millionen Euro 3,79 Millionen Porsche-Aktien aufgekauft, um das Papier in etwa auf dem Niveau des ursprünglichen Ausgabepreises (82,50 Euro) halten zu können. Stützungskäufe bei solchen Aktien dürfen den eigentlichen Ausgabepreis nicht überschreiten.

Insgesamt erfolgreicher Start trotz schwieriger Marktsituation

Zwischenzeitlich kletterte die Aktie der Porsche AG sogar auf etwa 93 Euro an. Momentan (Stand: 13.10.2022) liegt sie bei knapp 86 Euro. Ursprünglich waren die unterstützenden Maßnahmen der Bank of America für vier Wochen ausgelegt. Aufgrund der insgesamt positiven Entwicklung konnte diese die Unterstützungskäufe der Aktie der Porsche AG bereits vorzeitig einstellen. Nun werden 110,1 Millionen Porsche-Aktien an der Börse gehandelt. 24,2 Prozent der Vorzugsaktien befinden sich im sogenannten Streubesitz. Die Aktien befinden sich also in zahlreichen unterschiedlichen Beteiligungen mit einer Größenordnung von jeweils weniger als fünf Prozent.

Wenn die 25 Prozent der Stammaktien von Porsche, welche Volkswagen an die ebenfalls an der Börse vertretene Gesellschaft Porsche SE verkauft, berücksichtigt werden, steigt der Erlös aus diesem Teilverkauf für VW auf mehr als 19 Milliarden Euro. 49 Prozent davon sollen als Sonderdividende an die eigenen Aktionäre ausgeschüttet werden, während die restlichen 51 Prozent in den Ausbau der Elektromobilität und die Weiterentwicklung der E-Autos des Konzerns aus Wolfsburg fließen.