E-Autos: Zukünftig deutlich niedrigere Preise in Deutschland

Im Duell um die Führung auf dem hart umkämpften Markt der Elektroautomobile liefern sich mit dem deutschen Traditionskonzern Volkswagen und dem relativ jungen Tesla aus den USA gleich zwei Weltunternehmen ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen in Deutschland. Zwar liegt das vom mehr als umstrittenen Unternehmer Elon Musk geführte Tesla noch vorne, doch der Vorsprung auf VW verringert sich bei den Neuzulassungen weiter. Von diesem Zweikampf dürften die Preise für neue E-Autos und damit letztlich auch die Kunden in naher Zukunft deutlich profitieren.

In der zweiten Hälfte von 2022 hatte der börsennotierte US-amerikanische Konzern Tesla den 1937 gegründeten Automobilhersteller VW (Volkswagen) aus Wolfsburg auf den zweiten Platz bei den Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland verdrängt. Das von Elon Musk geführte Unternehmen konnte den Spitzenplatz seitdem bis zur Jahresmitte 2023 verteidigen, muss seit einiger Zeit  allerdings einen immer weiter schwindenden Vorsprung hinnehmen.

Nach Informationen des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes wurden in den ersten sechs Monaten von 2023 34.400 komplett elektrisch betriebene Autos aus dem Hause Volkswagen zugelassen, während Tesla auf 36.400 E-Autos kam – ein Vorsprung von nur noch rund 2.000 Fahrzeugen. Die Markenanteile von Tesla und VW in Deutschland liegen bei 16,5 respektive 15,6 Prozent bei den bis dato rund 220.200 zugelassenen Elektroautos in der Bundesrepublik Deutschland. Konkurrenten wie Mercedes, Audi und BMW folgen mit großem Abstand und Marktanteilen zwischen 5,8 und 7,7 Prozent abgeschlagen dahinter.

Generell sei der E-Auto-Markt in Deutschland aber schwächer, als man den Eindruck haben könne, so Experten. So sei, primär aufgrund der weiter sinkenden Förderungen und Zuschüsse seitens der Bundesregierung und der Autohersteller, der Auftragseingang in der ersten Hälfte von 2023 etwa wesentlich niedriger als im Vorjahreszeitraum. Darunter haben besonders die untere Mittelklasse und mehrere Hersteller von Kleinst- und Kleinwagen gelitten. Ob Opel, Renault, Fiat oder Hyundai – durch die verringerten Prämien und dem Fokus der Branche auf größere und luxuriösere Elektroautos waren hier die Rückgänge beim Interesse und vor allem den Verkaufs- und Zulassungszahlen besonders zu spüren.

Steigende Rabatte und Sonderprämien, fallende Preise?

Tesla habe seit dem zweiten Quartal 2022 wesentlich mehr E-Autos produziert als verkauft, könne seine Fahrzeuge aber auf dem wichtigen chinesischen Markt nicht mehr mit zusätzlichen Prämien verkaufen. Dadurch verlagere sich das Duell zwischen Volkswagen und Tesla zunehmend nach Europa. Hierzulande konnte das Wolfsburger Unternehmen unter anderem deswegen mithalten, weil, im Gegensatz zur Bundesregierung und auch anderen Autoherstellern, zuletzt eher mehr als weniger Prämien und Rabatte vergeben wurden.

Als eine mögliche Konsequenz prognostizieren Experten daher auch bei Tesla Preissenkungen von bis zu zehn Prozent in der nahen Zukunft auf dem deutschen Elektroautomarkt – ein signifikanter Vorteil für alle, die mit der Anschaffung eines neuen E-Autos liebäugeln, zumal sich fallende Preise bei Tesla auch positiv auf die der diversen anderen Autokonzerne auswirken sollten. Wie so oft könnte der harte Konkurrenzkampf und Preiskrieg unter den wichtigsten Produzenten von rein elektrisch betriebenen Autos derzeit kaum präzise prognostizierbare, aber durchweg positive Konsequenzen für Kunden haben.

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