Disney: Massiver Stellenabbau trotz Milliardengewinn

Der international bekannte und erfolgreiche US-amerikanische Unterhaltungsgigant The Walt Disney Company konnte im vierten Quartal 2022 einen Gewinn von rund 1,3 Milliarden US-Dollar vermelden, 11 Prozent mehr als im letzten Quartal des Vorjahrs. Auch die Umsätze stiegen auf 23,5 Milliarden Dollar. Disneys Konsequenz ist nun ein massiver Stellenabbau von 7.000 Arbeitsplätzen. Der unlängst aus dem Ruhestand zurückgeholte Vorstandsvorsitzende Bob Iger kündigte zudem signifikante Umstrukturierungsmaßnahmen im Medienimperium Disney an.

The Walt Disney Company, umgangssprachlich zumeist nur Disney genannt, plant trotz äußerst erfolgreicher Geschäfte und hoher Gewinne im finalen Quartal des Jahres 2022 die Entlassung von rund 3 Prozent der weltweiten Belegschaft des globalen Medienkonzerns. Durch die Streichung dieser 7000 Stellen sollen, so CEO Bob Iger, die jährlichen Ausgaben um etwa 5,5 Milliarden Dollar, also knapp 5,1 Milliarden Euro, gesenkt werden. Diese nach eigenen Angaben nicht leichtfertig getroffene Entscheidung sei, so Iger, aufgrund internationaler wirtschaftlicher Herausforderungen notwendig geworden.

Höhere Gewinne durch weniger Angestellte

Die drastischen Personalkürzungen in Form einer massiven Konzernumstrukturierung stehen im Kontrast zu den überaus erfolgreichen Zahlen im vierten Quartal des vergangenen Jahres. So konnte bei einem um 8 Prozent gewachsenen Umsatz von 23,5 Milliarden Dollar ein Gewinn von 1,3 Milliarden verbucht werden – 11 Prozent mehr als im vierten Quartal 2021. Mit diesen Zahlen übertraf The Walt Disney Company sämtliche Prognosen von Wall Street und Wirtschaftsexperten.

Trotz der insgesamt äußerst positiven Entwicklung musste Disney bei einem zentralen Standbein, dem Streaming-Service Disney+, allerdings Federn lassen. Erstmals seit der Gründung des Subscription-Video-on-Demand-Dienstes im November 2019 ging die Zahl der Abonnenten nach signifikanten Preiserhöhungen leicht nach unten – mit 161,8 Millionen weltweit ist der Wert im Vergleich zum vorhergegangenen Quartal um ein Prozent zurückgegangen. Hulu und ESPN+, Disneys andere Streaming-Dienste, konnten hingegen ein dezentes Plus bei den Abonnements vermelden. Zudem konnte der Verlust hier von 1,5 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2022 wider Erwarten auf 1,1 Milliarden reduziert werden.

Das Ende des personellen Aufschwungs, nicht nur bei Disney

Erst Ende 2022 hatte The Walt Disney Company Robert Allen „Bob“ Iger, leitender Geschäftsführer des Konzerns von 2005 bis 2020, aus dem Ruhestand zurückgeholt. Igers Nachfolger, der US-amerikanische Manager Robert „Bob“ Chapek, wurde zuvor nach zwei Jahren als CEO entlassen, nachdem dieser die Erwartungen des Disney-Konzerns nicht erfüllen konnte. Chapek wurde unter anderem dafür kritisiert, Spaßmaßnahmen wie einen Stellenabbau oder einen Einstellungsstopp geplant zu haben.

Der alte und neue CEO Iger kündigte diesen Stellenabbau nun offiziell an. The Walt Disney Company ist allerdings bei weitem nicht der einzige internationale Großkonzern, bei welchem signifikante Entlassungen bekanntgegeben wurden. Dazu gehören etwa neben Alphabet / Google, Meta oder PayPal auch Amazon und Microsoft, bei denen jeweils rund 18.000 respektive 11.000 Arbeitsplätze gestrichen werden.

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