Die Expansion von Lieferando in neue Geschäftsbereiche
In der heutigen Zeit, in der Bequemlichkeit und Schnelligkeit oft den Ton angeben, haben Lieferdienste ihre Strategie angepasst und gehen über die bloße Restaurantlieferung hinaus. Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist Lieferando, das sein Geschäft abseits von Restaurantlieferungen ausbaut.
Lieferando und die Technikprodukte von Saturn und Mediamarkt
Die Lieferplattform Lieferando, die bereits für ihre zuverlässigen Restaurantlieferungen bekannt ist, weitet ihr Tätigkeitsfeld nun aus und bietet den Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, über ihre Plattform auch Technikprodukte aus den Filialen von Saturn und Mediamarkt zu bestellen. Diese strategische Erweiterung wurde kürzlich von Lieferando angekündigt und markiert eine Fortführung ihrer bereits bestehenden Zusammenarbeit mit der Einzelhandelskette.
Schon seit Mai dieses Jahres liefern die Lieferando-Fahrer kleinere Produkte des kurzfristigen Bedarfs innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings aus. Ab diesem Freitag wird die Produktpalette in der Hauptstadt erheblich erweitert, und in den kommenden Wochen wird dieses Angebot auch in Leipzig und Dresden verfügbar sein. Interessant ist, dass die Lieferzeit für diese Produkte zwischen 40 und 60 Minuten liegt und die Artikel direkt aus den Saturn- oder Mediamarkt-Läden stammen.
Diese Strategie von Lieferando, sich in verschiedenen Geschäftsbereichen zu etablieren, ist nicht neu. Neben Technikartikeln hat das Unternehmen auch Supermarktprodukte in sein Angebot aufgenommen. Hierbei kooperiert Lieferando unter anderem mit Getir, einem Wettbewerber, der sich vor allem auf Quick-Commerce spezialisiert hat, was die schnelle Lieferung von Lebensmitteln betrifft.
Ein hart umkämpfter Markt im Wandel
Die Lieferbranche ist aktuell stark umkämpft. Unternehmen wie Flink mischen vor allem im Quick-Commerce-Geschäft mit, während das finnische Unternehmen Wolt den ehrgeizigen Anspruch verfolgt, ein „Alleslieferer“ zu sein, der sich nicht auf ein bestimmtes Segment beschränkt. Ein ähnlicher Ansatz wird auch von dem Kölner Startup Homeride verfolgt, das den lokalen Einzelhandel unterstützt, indem es Produkte wie Lebensmittel, Technikgeräte, Drogerie- und Wohnartikel von lokalen Geschäften am selben Tag ausliefert.
Der Markt befindet sich zweifellos im Wandel. Getir, ein türkischer Anbieter, übernahm kürzlich den Berliner Konkurrenten Gorillas und zog sich im Sommer aus mehreren europäischen Märkten zurück, was in Deutschland zu einem Abbau von rund 2500 Arbeitsplätzen führte.
Diese Entwicklung zeigt, dass Lieferando und andere Akteure in der Lieferbranche entschlossen sind, sich anzupassen und ihre Dienstleistungen über die Restaurantlieferung hinaus auszudehnen, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie dieser Wettbewerb weiterhin den Markt beeinflusst und welchen neuen Möglichkeiten und Dienstleistungen er für die Verbraucher bringt.