Die Erfolgsstrategie der Schwarz Gruppe: Mit Lidl und Kaufland an der Spitze
Die Schwarz Gruppe, unter der Führung von Dieter Schwarz, verzeichnet beeindruckende Umsätze und expandiert stetig in neue Geschäftsfelder. Die Gruppe, bekannt für ihre Discounter Lidl und Kaufland, hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 167,2 Milliarden Euro erzielt, was einer Steigerung von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Wachstum durch Diversifikation
Die Schwarz Gruppe hat ihr Geschäftsmodell erfolgreich diversifiziert. Neben den Hauptumsatztreibern Lidl und Kaufland umfasst die Gruppe auch zahlreiche Lebensmittelproduktionsbetriebe, die Umweltsparte PreZero sowie die 2023 gegründete Digitaleinheit Schwarz Digits. Diese Diversifikation trägt maßgeblich zum Wachstum des Unternehmens bei.
Die Digitaleinheit Schwarz Digits, zu der auch der deutsche Cloud Provider Stackit gehört, erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro. Diese Sparte bietet Dienstleistungen in den Bereichen digitale Infrastruktur, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz an und wird als wichtiger Wachstumsbereich für die Zukunft betrachtet.
Umsatzstarke Kerngeschäfte
Lidl bleibt das umsatzstärkste Tochterunternehmen der Schwarz Gruppe. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete Lidl einen Umsatz von 125,5 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Kaufland erzielte einen Umsatz von 34,2 Milliarden Euro und konnte damit eine Steigerung von 7,8 Prozent verzeichnen.
Diese beeindruckenden Zahlen resultieren zum Teil aus der Eröffnung neuer Filialen, doch der Großteil des Wachstums ist auf höhere Preise zurückzuführen. Im Jahr 2023 kamen weltweit 200 neue Standorte zur Schwarz Gruppe hinzu, wodurch die Gesamtzahl der Filialen auf rund 13.900 stieg. Seit 2020 hat Lidl seinen Umsatz um über 30 Milliarden Euro gesteigert, während Kaufland in derselben Zeitspanne fast neun Milliarden Euro hinzugewann, auch dank der Übernahme zahlreicher Real-Märkte.
Herausforderungen im Online-Handel
Trotz des allgemeinen Wachstums musste die Schwarz Gruppe im Online-Handel Rückschläge hinnehmen. Der Online-Umsatz der beiden Hauptmarken Lidl und Kaufland ging im Jahr 2023 um 9,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zurück und erreichte damit das Niveau von 2021. Dieser Rückgang wird auf die Normalisierung nach der pandemiebedingten Umsatzspitze zurückgeführt.
Internationale Expansion
Der Heimatmarkt Deutschland bleibt für Lidl und Kaufland von zentraler Bedeutung, jedoch liegt das Wachstumspotenzial zunehmend im Ausland. Lidl plant beispielsweise in Großbritannien die Eröffnung hunderter neuer Filialen und die Schaffung tausender neuer Arbeitsplätze. Auch in Frankreich, Osteuropa und den USA sieht das Unternehmen weiteres Wachstumspotenzial. Laut der Analyse „Top 50 Global Retailers 2024“ erzielen Lidl und Kaufland höhere Auslandsumsätze als Konkurrenten wie Aldi, Amazon und Walmart, was die Schwarz Gruppe zum weltweit erfolgreichsten Händler im Ausland macht.
Ein weiterer Faktor für den Erfolg der Schwarz Gruppe ist das effiziente Kostenmanagement. Die gestiegenen Einkaufspreise für Handelswaren, Rohstoffe, Energie und Transport sowie Zinserhöhungen konnten teilweise durch effizientes Kostenmanagement abgefedert werden. Kunden konnten sich daher trotz Inflation auf stabile Preise verlassen. Die Gruppe investierte im Geschäftsjahr 2023 rund acht Milliarden Euro in die Modernisierung und den Ausbau von Filialen, neue Lagerstandorte und die Absicherung von Lieferketten.
Nachhaltigkeit und Innovation
Die Schwarz Gruppe legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Innovation. Mit PreZero, einer der größten Entsorgerfirmen Europas, und der Expansion der eigenen Lebensmittelproduktion deckt die Gruppe den gesamten Wertschöpfungskreislauf ab. Die produzierenden Unternehmen der Gruppe lieferten im Jahr 2023 Waren im Wert von 4,2 Milliarden Euro, ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
PreZero spielt eine zentrale Rolle im Nachhaltigkeitsbestreben der Schwarz Gruppe. Das Unternehmen entwickelt neue Verpackungsfolien und kümmert sich um das Recycling von Verpackungsmaterial. Ein weiteres Beispiel für die Innovationskraft der Gruppe ist die Beteiligung am Start-up Aleph Alpha, einem führenden Entwickler von Künstlicher Intelligenz in Deutschland.
Herausforderungen und Möglichkeiten in der Zukunft
Trotz der positiven Entwicklung stehen Lidl und Kaufland vor Herausforderungen. Der hart umkämpfte Einzelhandelsmarkt und die steigenden Kosten für Rohstoffe und Energie belasten die Gewinnmargen. Die Schwarz Gruppe hat im vergangenen Jahr zwar ihren Umsatz steigern können, doch die Gewinne dürften aufgrund der gestiegenen Ausgaben nur teilweise mitgewachsen sein.
Gerd Chrzanowski, der CEO der Schwarz Gruppe, betont, dass die Position des Unternehmens trotz der konjunkturell schwierigen Zeiten gestärkt wurde. Dies sei dem einzigartigen Ökosystem zu verdanken, das die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt. Um auch zukünftig auf Erfolgskurs zu bleiben, plant die Schwarz Gruppe weiterhin hohe Investitionen in neue Geschäftsfelder und die Digitalisierung.
Die Schwarz Gruppe hat sich durch ihre Diversifikationsstrategie und internationale Expansion als einer der führenden Einzelhändler weltweit etabliert. Mit einem Umsatz von 167,2 Milliarden Euro und einem vielfältigen Portfolio, das weit über den klassischen Lebensmittelhandel hinausgeht, zeigt das Unternehmen, wie erfolgreiches Wirtschaften in herausfordernden Zeiten möglich ist. Durch effizientes Kostenmanagement und gezielte Investitionen in neue Geschäftsfelder bleibt die Schwarz Gruppe auch in Zukunft gut aufgestellt.