Deutscher Handel: Gedämpftes Weihnachtsgeschäft 2023

Laut Handelsverband HDE beklagten etwa zwei Drittel der Händler einen Umsatzrückgang im vergangenen Weihnachtsgeschäft 2023. Insgesamt sei dieses im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt trotz Umsätzen in Höhe von 120 Milliarden Euro um rund fünf Prozent geschrumpft. Der Onlinehandel entwickelt sich in Deutschland während der vergangenen Jahre insgesamt allerdings positiv.

Laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) verlief das extrem wichtige Weihnachtsgeschäft im November und Dezember 2023 insgesamt ohne erhoffte Kaufimpulse und noch schlechter als das bereits negativ bewertete Weihnachtsgeschäft des Vorjahres. Trotz Umsätzen in Höhe von rund 120 Milliarden Euro stehe nach Preisbereinigung am Ende ein Verlust zwischen fünf und sechs Prozent im Vergleich zu 2022.

Der HDE befragte dazu mehr als 350 Unternehmen des deutschen Handels, von denen sich nur jedes sechste halbwegs zufrieden äußerte – zwei Drittel beklagten derweil niedrigere Umsätze als noch in der vorhergegangenen Weihnachtssaison. Sie betonten zudem ihre Unzufriedenheit mit der deutlichen Zurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland.

Signifikante Zurückhaltung und finanzielle Unsicherheit bei den Verbrauchern

Das relativ schwache Weihnachtsgeschäft und die spürbare Zurückhaltung beim Weihnachtsshopping sei, so der Handelsverband, vor allem auf die nach wie vor hohe Inflation, die Rezession und auch immer mehr internationale kriegerische Konflikte zurückzuführen. Diese und noch weitere Aspekte hätten sich äußerst negativ auf die Kauflust und das Konsumverhalten bei den Verbrauchern in Deutschland ausgewirkt. Auch der Einzelhandel selbst habe die Konsequenzen – etwa in Form gestiegener Ausgaben für Energie oder höherer Einkaufspreise – deutlich zu spüren bekommen.

Allerdings gibt es trotz des eher mauen Weihnachtsgeschäfts auch positive Erkenntnisse und Beobachtungen. So wurden etwa die verkaufsoffenen Sonntage während der Vorweihnachtszeit in diversen Großstädten von der Bevölkerung insgesamt äußerst gut angenommen. Zudem konnte der besonders der Handel für Sportgeräte und -equipment, vor allem im Vergleich zum besonders schwachen Bekleidungsbereich, wie schon während der Hochzeit der Corona-Pandemie deutlich profitieren.

Online-Shopping wird immer beliebter und erfolgreicher

Laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH), dem mehr als 500 deutsche Unternehmen angehören, litt auch der hiesige Onlinehandel unter dem eher schwachen Weihnachtsgeschäft des Vorjahres. Insgesamt sehe man die generelle Entwicklung des Online-Shoppings in Deutschland während der letzten Jahre allerdings, trotz des leichten Dämpfers von 2023, positiv. Nicht nur größere Handelskonzerne, sondern auch immer mehr mittelgroße und kleine Unternehmen würden diesen Sektor vermehrt nutzen und ausbauen. Daher waren die Umsätze hier im Vorjahr auch 40 Prozent höher als noch 2019, dem letzten Jahr vor COVID-19 und diverser Lockdowns.

Weiterführende Beiträge