Der deutsche Außenhandel schrumpft deutlich

Zum zweiten Mal in direkter Folge sind die Exporte in Deutschland im August 2023 deutlich zurückgegangen. Die nationale Wirtschaft leidet zunehmend unter der immer schwächeren Nachfrage an den Weltmärkten und der regelmäßigen Erhöhung der Leitzinsen zahlreicher Zentralbanken. Eine zeitnahe Stabilisierung oder gar eine spürbare Besserung der Situation scheint dabei momentan nicht in Sicht.

Die Ausfuhren des deutschen Außenhandels sind im August 2023 nach neuen Angaben des Statistischen Bundesamts zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen. Sanken diese Exporte im Juli 2023 bereits um insgesamt 1,9 Prozent, sind diese im Folgemonat um weitere 1,2 Prozent gefallen. Wirtschaftsexperten hatten im Vorfeld zwar bereits mit einem weiteren Rückgang gerechnet, dieser betrug den Schätzungen zufolge allerdings nur ein Drittel des tatsächlichen Rückgangs im Sommermonat August.

Zwar nahmen die Exporte in den gewaltigen Handelsmarkt China zwar leicht zu und auch die USA blieben nach wie vor Spitzenreiten in Sachen Import von deutschen Waren, doch die Ausfuhren ins internationale Ausland schrumpften dennoch um insgesamt 0,9 Prozent auf einen Wert von rund 58,3 Milliarden Euro. Auch Exporte in die restlichen Staaten der Europäischen Union sind auf 69,6 Milliarden Euro gefallen – ein Rückgang von sogar 1,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Pessimistische Zukunftsperspektiven im deutschen Exportmarkt

Wirtschaftsexperten sehen aufgrund der weltweiten Rückgänge bei der Nachfrage nach deutschen Exporten keine zeitnahe Besserung der Situation. Durch Verzögerungen und Ausfälle in den Lieferketten und eine immer fragmentierte Weltwirtschaft würde der deutsche Außenhandel auch in der nahen Zukunft spürbar leiden. Zudem seien die Exporte nach China im August zwar leicht gestiegen, doch die gewaltige Volksrepublik könne immer mehr Produkte herstellen, welche zuvor noch exklusiv aus Deutschland importiert werden mussten.

Insgesamt ist sind die Aussichten im gesamten deutschen Außenhandel extrem getrübt. Laut Stimmungsbarometer des ifo Instituts, dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V., war die Stimmung seit mehr als drei Jahren nicht mehr so pessimistisch wie in den vergangenen Wochen. Auch hier sieht man die Ursachen für die signifikanten Rückgänge bei deutschen Exporten vor allem in der momentan regelmäßigen Erhöhung der Leitzinsen an zahlreichen Zentralbanken.

Damit sollten unter anderem die teils drastischen Auswirkungen der hohen Inflation eingedämmt werden. Doch in der Konsequenz steigen durch die immer höheren Zinsen auch die Finanzierungskosten, was die Nachfrage nach deutschen Exportprodukten weltweit teils deutlich schrumpfen lässt.

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