Bargeld-Auszahlung an der Kasse: Beliebter Service mit Herausforderungen

Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen laut einer aktuellen Studie die Möglichkeit, sich an der Supermarktkasse oder in Drogeriemärkten Bargeld auszahlen zu lassen. Das sogenannte Cashback verzeichnete im Jahr 2023 einen Anstieg um beeindruckende 20 Prozent auf insgesamt 12,31 Milliarden Euro. Diese Daten stammen aus einer Untersuchung des renommierten Forschungsinstituts EHI in Köln.

Obwohl die Kartenzahlung nach wie vor die beliebteste Zahlungsart im Einzelhandel ist, nimmt der Anteil des Bargelds kontinuierlich ab. Lebensmittelhändler, Drogerien und Baumärkte, die das Cashback-Service anbieten, zahlen durchschnittlich 13,3 Prozent ihres eingenommenen Bargelds an ihre Kunden zurück. Dennoch bleibt die Kartenzahlung die dominierende Zahlungsmethode, während der Anteil des Bargelds am Gesamtumsatz weiterhin rückläufig ist.

Herausforderungen für den Handel

Die wachsende Beliebtheit des Cashbacks stellt die Einzelhändler vor neue Herausforderungen. Wenn die Bargeldquote weiter sinkt, könnte es für einige Unternehmen schwierig werden, diesen Service aufrechtzuerhalten. Dies würde bedeuten, dass zusätzliches Bargeld beschafft werden müsste, was finanzielle Belastungen mit sich bringen könnte. Im Jahr 2023 zahlte der Handel bereits rund 17,23 Millionen Euro Gebühren für das Cashback-Service, und dieser Betrag könnte in Zukunft weiter steigen.

Die anhaltende Bedeutung des Bargelds

Trotz des Trends zur bargeldlosen Zahlung verabschiedet sich Deutschland nur langsam vom Bargeld. Im vergangenen Jahr wurden immer noch 58,3 Prozent aller Transaktionen an der Ladenkasse bar bezahlt. Dies zeigt, dass Barzahlungen nach wie vor eine bedeutende Rolle spielen, insbesondere bei kleineren Beträgen. Trotz des Rückgangs bleibt der Umsatzanteil von Kartenzahlungen hoch und liegt bei knapp 62 Prozent.

Experten prognostizieren, dass der Trend zum Cashback auch in Zukunft anhalten wird, insbesondere aufgrund der rückläufigen Zahl von Geldautomaten und der steigenden Nachfrage nach bequemen Zahlungsmöglichkeiten. Allerdings stehen die Einzelhändler vor der Herausforderung, den Service aufrechtzuerhalten, wenn die Bargeldquote weiter sinkt. Möglicherweise könnten Einschränkungen wie eine geringere Obergrenze für ausgezahlte Summen in Betracht gezogen werden.

Ein Blick auf andere Branchen

Auch in anderen Bereichen wie den kommunalen Ämtern zeigt sich ein Trend weg vom Bargeld. Trotzdem halten viele Einrichtungen noch an Kassen für Barzahlungen fest, wenngleich die Anzahl der Barzahler kontinuierlich abnimmt. Dies zeigt, dass der Wandel in der Zahlungskultur sowohl im Einzelhandel als auch in anderen Sektoren spürbar ist.

Der Trend zum Cashback an der Ladenkasse zeigt, dass die Verbraucher zunehmend nach Bequemlichkeit und Flexibilität suchen. Für den Einzelhandel bringt dies jedoch auch neue Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die Bereitstellung von Bargeld und die Aufrechterhaltung des Services. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend in Zukunft entwickeln wird und wie die Einzelhändler darauf reagieren werden, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.

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