Neuer Besitzer für Hollywood-Gigant Paramount: Eine Fusion mit Skydance Media

Der traditionsreiche Hollywood-Konzern Paramount hat einen neuen Besitzer gefunden. Nach monatelangen Verhandlungen konnte sich der Filmproduzent David Ellison durchsetzen und übernimmt mit seinen Partnern den Konzern für mehr als acht Milliarden Dollar.

Die Übernahme von Paramount gestaltete sich aufgrund der Aktienstruktur des Unternehmens zunächst kompliziert. Mehr als drei Viertel der stimmberechtigten Aktien gehörten der bisherigen Eigentümerin Shari Redstone, was theoretisch eine einfache Übernahme durch den Kauf ihres Anteils ermöglicht hätte. Doch um Klagen der Besitzer stimmrechtsloser Aktien zu vermeiden, musste Ellison einen umfassenderen Deal schnüren.

Laut der Vereinbarung, die Paramount bekannt gegeben hat, erhält Shari Redstone 2,4 Milliarden Dollar für ihre Anteile. Zusätzlich fusioniert Paramount mit Ellisons Produktionsfirma Skydance Media. Zur Finanzierung des Deals werden Ellison, seine Familie und weitere Investoren 4,5 Milliarden Dollar aufbringen, um die Anteile der stimmrechtslosen Aktionäre zu erwerben. Außerdem investieren sie 1,5 Milliarden Dollar, um die Schulden von Paramount abzubauen.

Nach Abschluss des Deals wird der 41-jährige David Ellison neuer Paramount-Chef. Sein Vater ist Larry Ellison, der milliardenschwere Gründer des Software-Konzerns Oracle.

Paramounts Herausforderungen und Synergien mit Skydance

Paramount gehört zu den großen Namen in Hollywood. Das Studio ist bekannt für Klassiker wie „Der Pate“ und jüngere Blockbuster der „Mission: Impossible“-Reihe. Skydance Media war als Co-Produzent des Kassenschlagers „Top Gun: Maverick“ ein wichtiger Partner für Paramount.

Doch trotz dieser Erfolge kämpft Paramount seit einigen Jahren mit erheblichen Problemen. Der US-TV-Sender CBS, lange ein verlässlicher Geldbringer, leidet unter dem allgemeinen Rückgang der Werbeausgaben im Fernsehen und dem Abgang von Kabelkunden. Auch der Streamingdienst Paramount+ hat hohe Anlaufverluste zu verzeichnen und liegt bei den Nutzerzahlen weit hinter Branchenführer Netflix zurück. Infolgedessen sitzt Paramount auf einem Schuldenberg von 14 Milliarden Dollar.

Durch die Fusion mit Skydance Media erhoffen sich beide Unternehmen zahlreiche Synergien. Skydance, bekannt für seine Expertise in der Filmproduktion, bringt technologische Stärken ein, während Paramount Global mit seinem breiten TV- und Streaming-Geschäft punktet. Gemeinsam sollen innovative Technologien und moderne Infrastrukturen die Content-Plattformen der Unternehmen stärken und ausbauen.

Ein zentrales Ziel der Fusion ist es, Paramount neu zu positionieren. Das Unternehmen soll profitabler werden, Kreativen mehr Stabilität und Unabhängigkeit bieten und gleichzeitig verstärkt in digitale Plattformen investieren. Paramount+ ist dabei nur ein Teil des Puzzles. Zu Paramount Global gehören auch renommierte TV-Sender wie CBS, MTV und Showtime sowie ein umfangreicher Katalog an Film- und Fernsehproduktionen.

Der Weg zur Fusion: Ein langer Verhandlungsmarathon

Die Verhandlungen zwischen Paramount und Skydance erstreckten sich über mehrere Monate und waren von zahlreichen Wendungen geprägt. Der Verwaltungsrat des traditionsreichen Hollywood-Studios Paramount hat der Fusion mit Skydance Media schließlich zugestimmt, nachdem die Gespräche zunächst ins Stocken geraten waren. Shari Redstone, Vorsitzende von National Amusements, hatte die Verhandlungen zwischenzeitlich überraschend abgebrochen, doch Skydance erhöhte daraufhin sein Angebot, was letztlich zum Durchbruch führte.

Der Sonderausschuss des Verwaltungsrats von Paramount prüfte im Laufe der Verhandlungen zahlreiche Ansätze und führte Gespräche mit verschiedenen Interessenten. Skydance galt lange als Favorit, doch Differenzen führten im letzten Monat zu einem vorläufigen Abbruch der Verhandlungen. Letztlich konnte jedoch eine Einigung erzielt werden, die am Sonntag offiziell bekannt gegeben wurde.

Die finanzielle Lage und zukünftige Pläne

Paramount hat in den letzten Jahren hohe Schulden angehäuft und war im Grunde auf eine Übernahme angewiesen. Der Konzern National Amusements, bisheriger Mehrheitsaktionär von Paramount, wird nun in Skydance aufgehen. David Ellison wird nach der Fusion die Leitung des neuen Medienunternehmens übernehmen, das als „New Paramount“ firmieren soll.

Skydance wird nach der Transaktion 100 Prozent der A-Aktien von New Paramount halten sowie 69 Prozent der ausstehenden B-Aktien. Die Fusion soll Paramount in eine bessere Position versetzen, um in der sich rasch entwickelnden Medienlandschaft erfolgreich zu agieren.

Erwartungen und mögliche Überraschungen

Die Transaktion muss noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Es wird erwartet, dass die Fusion innerhalb der ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen sein wird. Bis dahin soll Paramount weiterhin unabhängig agieren und den bestehenden strategischen Plan umsetzen.

Es bleibt jedoch eine 45-tägige „Go-Shop“-Periode, in der Paramount alternative Übernahmeangebote prüfen kann. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass es zu einer erneuten Wendung kommt.

Mit der Fusion von Paramount und Skydance entsteht ein neuer Hollywood-Gigant, der sich den Herausforderungen der modernen Medienlandschaft stellen und innovative Multimedia-Inhalte produzieren will. Die Zukunft von Paramount und Skydance bleibt spannend und könnte die Unterhaltungsindustrie nachhaltig beeinflussen.

Weiterführende Beiträge