Künstliche Intelligenz und Big Data als Schlüsseltechnologien im Gesundheitswesen

In den letzten Jahren hat die Digitalisierung das deutsche Gesundheitswesen revolutioniert. Elektronische Krankennakten, Gesundheitsdaten per App, Online-Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten sowie Video-Sprechstunden sind nur einige Beispiele für die zunehmende Digitalisierung in der Gesundheitsbranche. Diese Entwicklungen haben Potenzial, die Art und Weise, wie medizinische Versorgung bereitgestellt wird, grundlegend zu verändern.

Die Digitalisierung ermöglicht es Ärzten und Patienten, medizinische Daten effizient auszutauschen. Sie eröffnet neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die personalisierte Medizin oder auch die Behandlung von Herzpatienten, und verbessert die Kommunikation zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen. Außerdem ermächtigt sie Patienten, ihre eigene Gesundheit durch Apps und Online-Informationen besser zu verwalten und zu verstehen – Stichwort Gesundheitskompetenz.

Digitale Prozesse in der medizinischen Versorgung nutzen

Digitalisierung im Gesundheitsbereich verspricht, Krankheiten schneller zu erkennen und effektiver zu überwachen. Dies kann zu einer besseren und gleichzeitig kostengünstigeren Versorgung führen. Sie bietet auch Lösungen für den Fachkräftemangel und die Urbanisierung, indem sie telemedizinische Dienstleistungen in strukturschwache Regionen bringt.

Innovationstreiber KI

Eine Schlüsseltechnologie, die die Zukunft des Gesundheitswesens maßgeblich beeinflussen wird, ist die Künstliche Intelligenz (KI). KI hat das Potenzial, die medizinische Diagnose und Behandlung zu revolutionieren. Sie kann Krankheiten genauer und früher erkennen und dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung kosteneffizienter zu gestalten. Viele Führungskräfte im Gesundheitswesen glauben, dass KI in den nächsten zehn Jahren eine transformative und innovationstreibende Rolle spielen wird.

Eine pwc-Studie legt folgende Zahlen vor:

  • 54 % der Menschen weltweit sind bereit, sich auf Künstliche Intelligenz in der Medizin einzulassen
  • 64 % der deutschen Führungskräfte sind überzeugt davon, dass KI das Gesundheitswesen von Grund auf verändern wird
  • 90 Mrd. US-Dollar ließen sich in den kommenden zehn Jahren durch KI allein beim Krankheitsbild Adipositas bei Kindern einsparen
  • 61 % der Versicherten halten Deutschland für gut aufgestellt bei digitalen Technologien

Trotz dieser Chancen liegt Deutschland im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens zurück. In anderen europäischen Ländern sind Telemonitoring, Video-Sprechstunden und elektronische Krankenakten schon längst aus der „Beta-Phase“ entwachsen. Deutschland hat zwar innovative Ansätze, aber viele dieser Ideen sind noch nicht in die reguläre Versorgung integriert.

Transformation der Gesundheitsversorgung

Die Bundesregierung hat dazu gesetzliche Maßnahmen ergriffen, um die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen zu fördern. Eine dieser Maßnahmen ist die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) im Jahr 2021. Trotz dieser Bemühungen gibt es immer noch Herausforderungen und Hürden, die es zu überwinden gilt.

Die Chancen der Digitalisierung in der medizinischen Versorgung werden von der Mehrheit der Bevölkerung positiv bewertet. Viele sehen in der Digitalisierung eine Möglichkeit, die medizinische Versorgung zu verbessern und den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Telemedizinische Lösungen werden als sinnvolle Ergänzung zur persönlichen ärztlichen Betreuung angesehen. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und des Schutzes persönlicher Informationen.

Ergänzende Themen zum Weiterlesen: Patientensicherheit in der Gesundheitspolitik und Ambulante Versorgung oder wenn das Krankenhaus zum Patienten kommt.