Probleme beim Video-Streaming: Ursachen und Tipps

Freie Zeit, die man mit sich selbst, Freunden oder auch der Familie verbringt, ist für viele Menschen heutzutage ein ebenso rares wie kostbares Gut. Diese möchte man zum Beispiel mit dem Anschauen einer Serie oder eines Films per Video-Streaming nutzen – und eben nicht mit dem Warten auf einen niedrig aufgelösten und ruckelnden Stream. Die Gründe für Aussetzer, langes Buffern und ein schlechtes Bild können dabei ganz unterschiedlicher Natur sein – nicht immer ist diese direkt beim Video-Streaming-Anbieter zu finden, sondern häufig auch in den eigenen vier Wänden.

Video-Streaming wird, auch in Deutschland, nicht nur immer beliebter und mehr und mehr ein selbstverständlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens, sondern hat kürzlich auch mit dem einst scheinbar uneinholbaren linearen Fernsehen gleichgezogen. Doch wie mit allen Dingen, die auf funktionierende Technik und eine störungsfreie Internetverbindung angewiesen sind, kann es freilich auch beim Video-Streaming zu Problemen kommen, zum Beispiel einer schlechten Bildqualität, Tonaussetzern oder einer ruckelnden Bildwiedergabe.

Wir wollen zeigen, welche Ursachen ein nicht optimal funktionierender Stream haben kann, wie man sie erkennt und auch, wie man diese  im besten Fall beheben oder generell verhindern kann, um Video-Streaming voll und ganz störungsfrei genießen zu können:

1. Ist die Internet-Verbindung schnell genug für flüssiges Video-Streaming?

Moderne und qualitativ hochwertige Videostreams mit hoher Bildqualität, einer Auflösung von 4K (2160p) und eventuell noch einer Darstellung in HDR benötigen im Downstream in der Regel 25 bis 50 Mbit pro Sekunde. Streams in HD-Auflösung (1080p) brauchen ebenfalls noch um die 10 Mbit/s. Gerade bei älteren DSL-Zugängen, die theoretisch maximal 16 Mbit/s ermöglichen, könnte es daher schnell zum Rucklern und Aussetzern beim Video-Streaming kommen. Daher sollte man gerade bei einer niedrigeren Bandbreite im Haushalt darauf achten, nicht mehrere Anwendungen, die Bandbreite in Anspruch nehmen, gleichzeitig laufen zu lassen.

Große Systemupdates für Smartphones und Tablets, mehrere parallele Videostreams im Haushalt oder das Nutzen der Leitung für Online-Gaming sind dabei häufige Ursachen für eine überlastete Leitung, eine zu niedrige Bandbreite und damit auch einen ruckelnden Stream mit minderer Bildqualität und regelmäßigem Buffern der Daten. Daher sollten die genannten Tätigkeiten bei einer eher schwachen Internetleitung nach Möglichkeit vor oder nach dem Video-Streaming getätigt werden und nicht zeitgleich.

Falls es die Technik vor Ort und die finanziellen Mittel erlauben, sollte auch eine schnellere Leitung beziehungsweise eine höhere Internetbandbreite ins Auge gefasst werden.

2. Läuft Video-Streaming über ein LAN-Kabel oder eine eventuell störanfällige WLAN-Verbindung?

Im Alltag und dem eigenen Haushalt kann eine Internetverbindung per WLAN (Wireless Local Area Network) äußerst komfortabel und praktisch sein, da man, im Gegensatz zu Verbindungen per LAN (Local Area Network), keine Kabel über den Boden, unter Teppichen, an Wänden entlang oder gar quer durchs Treppenhaus verlegen muss.

Die Flexibilität des kabelfreien WLANs hat allerdings ihren Preis: Eine WLAN-Verbindung ist häufig wesentlich anfälliger für Störungen, Unterbrechungen und damit auch Ruckler oder Ausfälle beim Video-Streaming. Besonders dann, wenn mehrere Geräte im Haushalt zeitgleich online sind, etwa Smartphones, Tablets oder smarte Lautsprecher, kann die Verbindung über WLAN leiden. Wenn dann noch die Nachbarn nebenan in ihrem eigenen WLAN große Datenmengen herunterladen, kann es im schlimmsten Fall auch zu Aussetzern und signifikanten Störungen im eigenen kabellosen Netzwerk kommen.

Auch hier kann es helfen, die Zahl der Geräte und Verbindungen über WLAN zu reduzieren, zumindest für die Zeit des geplanten Streamings. Falls möglich sollte das genutzte Endgerät, etwa ein Smart-TV, zuvor mit einem LAN-Kabel an den Router des Haushalts angeschlossen werden. Steht nur die kabellose Verbindung zur Verfügung, kann eventuell auch ein neuer WLAN-Router helfen, der auf dem neuesten Stand der Technik ist und zum Beispiel eine WLAN-Verbindung über das 5-GHz-Band anstelle des älteren, schwächeren 2,4-GHz-Bandes erlaubt.

3. Sind Abspielgerät und Telefonleitung zu alt für flüssiges Video-Streaming?

Gerade Menschen, die sich nur einmal ein kompatibles Abspielgerät für Video-Streaming kaufen und sich danach am liebsten für möglichst viele Jahre nicht mehr mit dem Thema beschäftigen wollen, bedenken eventuell nicht, dass jenes Gerät nach einigen Jahren schlichtweg veraltet oder gar obsolet sein könnte. Ein einst topmoderner State-of-the-Art-Smart-TV oder ein leistungsfähiger Streaming-Stick können nach fünf, sechs Jahren nahezu vollständig überholt sein und nicht mehr mit neueren Apps und aktuellen Systemupdates kompatibel sein.

Sollte die per Video-Streaming angesehenen Inhalte also regelmäßig ruckeln und unter Aussetzern leiden, muss nicht zwangsläufig die eigene Internetleitung oder die Verbindung zum Streaming-Anbieter Schuld tragen: Eventuell ist das eigene Abspielgerät mittlerweile einfach zu sehr in die Jahre gekommen.

Das könnte allerdings ebenso auf die Telefonleitung zutreffen, welche eventuell schon beim Bau des Hauses vor vielen Jahrzehnten verlegt und seitdem nicht modernisiert oder zumindest generalüberholt wurde. Wenn die sogenannten „letzten Meter“ zwischen der Wohnung und dem Verteilerkasten aus alten, eventuell schon korrodierten Kupferleitungen bestehen, hilft es auch nicht viel, wenn ein Großteil der Leitungen in der eigenen Straße in den vergangenen Jahren durch moderne Glasfaserverbindungen ersetzt wurden.

Neue und stabile Leitungen für uneingeschränkten Video-Streaming-Genuss

Ob Korrosionen oder eventuelle Kurzschlüsse an veralteten Telefonleitungen im Haus – die Wahrscheinlichkeit, dass es dadurch zu Ruckeln und Ausfällen beim Video-Streaming oder der kompletten Internetverbindung kommen kann, ist äußerst hoch. Möglicherweise haben in Mietwohnungen auch der Vermieter oder Vormieter an der TAE-Dose geschraubt oder eigenständig neue Leitungen mit eigenen Anschlüssen in weitere Räume der Wohnung verlegt, ohne dies vorher absegnen und von Profis erledigen zu lassen. Auch solche nicht dokumentierten Eingriffe können Ursache für ruckelndes und gestörtes Video-Streaming sein.

Falls es die vertraglichen und technischen Gegebenheiten vor Ort erlauben sollten, kann in einem solchen Fall der Wechsel auf Internet über eine Kabel-TV-Leitung oder sogar eine neue, reine Glasfaserverbindung direkt ins Haus beziehungsweise in die Wohnung helfen.

Mehr Informationen zur Bedeutung von Video-Streaming und VoD-Anbietern in der heutigen Zeit erhalten Sie hier und hier.