Energiepreise für Elektromobilität sollen trotz internationaler Krise bald sinken

Die Kosten für Energie, etwa in Form von Strom, Gas oder Öl, sind 2022 extrem gestiegen. Grund dafür sind, neben anderen Aspekten, internationale Konflikte wie etwa der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Auch 2023 werden die Kosten weiter steigen, etwa aufgrund einer deutlichen Erhöhung der Netznutzungsentgelte in Deutschland. Experten und Berater erwarten aber eine Preisreduktion ab 2024, vor allem im Bereich der Elektromobilität.

Die auch weiterhin andauernde weltweite Energiekrise bringt, trotz aller negativen Konsequenzen, auch positive Denkanstöße und Veränderungen mit sich, etwa ein immer weiter um sich greifendes Umdenken bei Nachhaltigkeitsaspekten und auch der Erforschung sowie dem Ausbau erneuerbarer Energien. Auch die Elektromobilität, ob nun international oder konkret in Deutschland, profitiert stark vom Ausbau regenerativer Energien wie Solar- oder Windkraft.

Die Unterhalts- und besonders die Energieversorgungskosten für die immer verbreiteteren Elektroautos sollen daher, so prognostizieren Berater und Experten der Branche, ab 2024 wieder sinken. In den folgenden Jahren sollen die Ausgaben hier zudem immer weiter unter den Schnitt der Benzinkosten für Autos mit klassischem Verbrennungsmotor fallen. Bereits heute seien die monatlichen Ausgaben für E-Autos trotz der weiterhin steigenden Strompreise und die Erhöhung der Netzentgelte etwas niedriger als bei Benzinern.

Sinkende Strompreise, steigende Verbreitung der Elektromobilität?

Grundsätzlichen sollen ab 2024, so Prognosen, zwar auch die Preise für Öl und damit eben auch für Benzin fallen. Die Preisentspannung soll hier allerdings wegen zeitgleich immer höherer Steuern für den Ausstoß von CO2 weitaus weniger signifikant ausfallen als bei Strom, ob nun für den Haushaltsgebrauch oder die Elektromobilität in Form des Aufladens von E-Autos.

Dieser klare Vorteil im Sektor der elektrisch betriebenen Fahrzeuge soll sich im Laufe der Jahre, sofern nicht weitere plötzliche internationale Krisen und Konflikte mit all ihren möglichen Auswirkungen entstehen, immer weiter ausbauen. Nicht umsonst betrachten Experten die noch anhaltende weltweite Energiekrise als historische und essenzielle Zäsur auf dem Weg zu einem saubereren, sichererem und nachhaltigerem Energiesystem.

Diese positive Entwicklung sei allerdings kein Selbstläufer, sondern abhängig von diversen Faktoren. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland ist dabei ein entscheidender Faktor. Dazu müssten künftige Planungsverfahren und bürokratische Genehmigungsprozesse vereinfacht und vor allem massiv beschleunigt werden. Zudem braucht es auch zahlreiche passende öffentliche Standorte, um qualitativ wie quantitativ zeitgemäße Schnellladesäulen errichten zu können.

Vollends überzeugt von solchen Plänen und der Prognosen sind allerdings nicht alle Akteure. So kritisierten Wirtschaftsprüfer etwa die zu hohen Strompreise, um bis 2030 das von der deutschen Bundesregierung gesetzte Ziel von 15 Millionen E-Autos auf den Straßen Deutschlands erreichen zu können. Bei der derzeitigen Situation könne man bis zum Ende dieses Jahrzehnts maximal die Hälfte dieser Zahl realistisch erreichen. Auch die Förderungskürzungen für elektrisch angetriebene Fahrzeuge und deren wahrscheinliche mittelfristige Einstellung werden in diesem Kontext als überaus kritisch und kontraproduktiv wahrgenommen.

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