Tesla meldet Quartalsgewinn – zum siebten Mal in Folge
Mit 438 Millionen Dollar schließt Tech-Unternehmen Tesla das erste Quartal 2021 ab und setzt damit seine Erfolgsserie fort. Vor allem Kostensenkungen sollen zum aktuellen Gewinn beigetragen haben. Damit befindet sich Elon Musks Technologieriese seit dem dritten Quartal 2019 ohne Unterbrechung im grünen Bereich.
Auch einen Rekord fährt Tesla mit dem aktuellen Gewinn ein. Es ist der höchste Quartalsgewinn überhaupt, noch vor den 333 Millionen aus dem dritten Quartal 2020. Der Umsatz im Rekord-Quartal betrug 10,39 Milliarden Dollar, davon rund neun Milliarden aus dem Bereich Automotive.
Besondere Bedingungen für das Vergleichsquartal
Der Blick auf das Vorjahresquartal liefert keine aussagekräftigen Daten. Das erste Quartal 2020 war geprägt von den Erschütterungen, die der Ausbruch der Corona-Pandemie auf den Automobilsektor auslöste – als einen von vielen.
Der Vergleichszeitraum war geprägt von lang anhaltenden Werksschließungen, was zu einem Umsatzeinbruch bis auf 5,99 Milliarden Dollar geführt hatte. Dennoch erzielte Tesla selbst in diesem Untergangsszenario noch einen bescheidenen Gewinn von 16 Millionen Dollar.
Der Blick auf das vorangegangene Quartal bietet erheblich belastbarere Fakten. Im vierten Quartal 2020 betrug der Umsatz 10,74 Milliarden Dollar, aus dem das Unternehmen 270 Millionen Dollar Gewinn erzielte. Durch die massive Gewinnsteigerung bei gleichzeitig geringerem Umsatz wächst die operative Marge von 5,4 auf 5,7 Prozent.
Ein bitterer Beigeschmack bleibt allerdings bei der Betrachtung der aktuellen Zahlen: Auch diesmal wieder geht ein nicht unwesentlicher Teil des Gewinns auf den Verkauf von CO2-Zertifikaten zurück. Alleine die Veräußerungen in diesem Bereich brachten dem Unternehmen im ersten Quartal 2021 rund 518 Millionen Dollar ein.
Hauptumsatzbringer: Model 3 und Y
Einen Rekord gibt es auch bei den Auslieferungszahlen zu vermelden. Im ersten Quartal des Jahres gelangten 184.800 Elektroautos zu ihren neuen Eignern. Nur knapp über 2.000 Einheiten gehen dabei auf die Modelle X und S zurück.
Das hat allerdings auch logistische Gründe. Die Produktionskapazitäten für diese beiden Modelle ruhten seit Mitte Dezember, um Umstellungsarbeiten auf die Refresh-Modelle zu ermöglichen, die Ende Januar präsentiert wurden. Folglich gab es innerhalb des Quartals keine Produktion der beiden Typen.
Die kleineren Modellreihen 3 und Y sind demnach alleine für das Rekordergebnis verantwortlich – auch für die Steigerung der Absatzzahlen von rund 179.700 im Vorquartal.
Kostenoptimierungen zeigen Ergebnisse
Die geringeren Produktpreise der kleineren Modelle führten letztendlich zu dem leicht gesunkenen Umsatz. Dass der Gewinn gleichzeitig derart in die Höhe schoss, hängt im Wesentlichen mit der positiven Entwicklung bei den Kosten zusammen, wie Tesla in seinem Aktionärsbrief erläutert:
„Auf der einen Seite ging der durchschnittliche Kaufpreis pro Fahrzeug im ersten Quartal zurück. Auf der anderen Seite stieg die Bruttomarge an, weil die Kosten noch stärker sanken“. Tesla führt demnach einen Großteil der erzielten Gewinne auf die Reduzierung der durchschnittlichen Kosten pro produziertem Fahrzeug zurück.
Laut Firmenangaben lagen die durchschnittlichen Kosten beim Start des Unternehmens und der Produktion des Models 3 im Jahr 2017 bei rund 84.000 Dollar. Insbesondere durch das Hinzukommen neuer Modelle und die Inbetriebnahme neuer Fabriken sind die Kosten auf nunmehr etwas unter 38.000 Dollar gesunken.
Die Kostensenkungen sind demnach nicht ausschließlich auf technologische oder logistische Maßnahmen zurückzuführen. Es ist auch eine Rechenaufgabe: Zum Beginn der Produktion existierten nur hochpreisige Modelle – die preisgünstigeren Varianten kamen erst später dazu und senkten durch eine einfache Durchschnittsrechnung den Produktionspreis pro Einheit. Dem erfreulichen Ergebnis bei Tesla tut das allerdings keinen Abbruch.