Selbstaufladendes Mini-Elektroauto für rund 6.000 Euro geht in die Bestellphase

Das niederländische Mobilitäts-Startup Squad Mobility startete gestern die Präsentation seines Elektrofahrzeugs Squad. Das Microcar, das über Solarzellen Strom zuladen kann, gehört in die Kategorie L6e und lässt sich somit bereits ab 15 Jahren mit einem Mopedführerschein fahren.

Der Squad transportiert bis zu zwei Personen und verfügt über einen Kofferraum mit einem Volumen von 68 Liter. Durch Vorklappen des Beifahrersitzes lässt sich das Ladevolumen auf 243 Liter erhöhen. Mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern ist der Squad konsequent auf urbane Mobilität ausgelegt, weniger auf Überlandfahrten oder Fernreisen.

Solardach ergänzt den Akku

Der Antrieb des Squad erfolgt über zwei Elektromotoren mit je 2.000 Watt Leistung. Die Reichweite des Akkus beträgt laut Werksangabe rund 100 Kilometer. Anders als bei herkömmlichen Elektroautos lässt sich bei dem Kleinstfahrzeug der Akku entnehmen und an jeder Haushaltssteckdose aufladen.

Zusätzliche Reichweite gewinnt der Squad durch sein Solardach, das ein Nachladen des Akkus durch direkte Sonneneinstrahlung ermöglicht. An einem durchschnittlichen Sommertag, wie er in Europa üblich ist, sollen sich nach Angabe des Herstellers damit weitere 20 Kilometer Reichweite hinzugewinnen lassen.

Insbesondere bei nicht täglichem Betrieb und der hauptsächlichen Nutzung auf Kurzstrecken kann die Stromgewinnung über die Solarzellen für den kompletten Betrieb ausreichen. Dieses Nutzerprofil unterstützt die neue urbane Mobilität, die auf die kombinierte Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad und Auto setzt.

Wendigkeit und geringer Raumbedarf stehen im Vordergrund

Der Squad lässt sich mit seinen geringen Abmessungen von zwei Meter Länge und 1,20 Meter Breite sehr einfach handhaben. Der Wendekreis beträgt lediglich sechs Meter. Von besonderem Vorteil im städtischen Verkehr ist der geringe Platzbedarf beim Parken. Nach Angaben des Herstellers passen drei Squads nebeneinander auf einen üblichen Abstellplatz.

Trotz der geringen Abmessungen bietet der Squad hohen Fahrkomfort und ein reichhaltiges Zubehörprogramm. Die Sitze bieten autogerechten Sitzkomfort und sind mit Kopfstützen und Sicherheitsgurten ausgestattet. Ungewöhnlich für diese Fahrzeugklasse ist der hohe Sicherheitsstandard. Die Karosserie ist mit einem Überrollkäfig sowie mit Aufprallschutz vorne und hinten ausgestattet.

Je nach Ausstattungsvariante ist der Squad mit Smartphone-Halter, USB-Ladefunktion und Getränkehalter ausgestattet. Ebenfalls als Zubehör gibt es abnehmbare Seitentüren mit versenkbaren Fenstern und eine Klimaanlage.

Der Squad ist auch für Sharing-Plattformen konzipiert. Er lässt sich unkompliziert zu einem Flottenfahrzeug für Carsharing-Dienste im urbanen Raum aufrüsten. Damit präsentiert sich das Fahrzeug als variable Lösung – sowohl für den individuellen Gebrauch als auch für Dienstleistungen nach dem Modell Mobility as a Service.

Unterschiedliche Kostenmodelle

Der Squad kostet in der Basisversion 6.250 Euro. Die mit zahlreichen Extras ausgestattete Signature Edition ist zu 9.300 Euro erhältlich. Zu den Preisen kommt die Mehrwertsteuer hinzu. Alternativ lässt sich das Fahrzeug auch mieten oder in Form eines Auto-Abos beziehen. Die Miete beträgt laut Herstellerangaben etwa 100 Euro monatlich.

Die Vorbestellphase ist vor Kurzem angelaufen. Allerdings ist das Unternehmen derzeit noch nicht in der Lage, einen konkreten Termin für den Produktionsstart anzugeben, ebenso keine konkreten Auslieferungstermine.

Insgesamt stellt sich die Kostensituation beim Squad günstig dar, insbesondere wegen der Auslegung des Fahrzeugs nach Kategorie L6e. Nach den Anschaffungskosten fallen nur noch die Stromkosten an. Es gibt keine Kraftfahrzeugsteuer. Laut Berechnungen des Herstellers ist die Fahrt mit dem Squad spürbar billiger als eine vergleichbare Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.