Safer Internet Day: Global gegen Gefahren aus dem Netz

Wie jedes Jahr im Februar setzt der Safer Internet Day auch 2021 ein weltweites Zeichen gegen Falschmeldungen, Hetze und Hass aus dem Netz. Vor allem für Jugendliche und Kinder bedeuten die Aktivitäten von Demagogen und Extremisten im Internet eine ständige Quelle von Fehlinformation und Manipulation.

Dass Fake News und Hassbotschaften im Netz zu Destabilisierung und Verunsicherung führen, ist den meisten jungen Menschen bewusst. Rund 90 Prozent der 14- bis 24-jährigen nennen derartige Phänomene laut einer forsa-Umfrage als Hauptgefahrenquelle. Dennoch ist die Gefahr nicht gebannt: Etwa ein Viertel der Befragten meldet Schwierigkeiten bei der Aufgabe an, Falschmeldungen als solche zu erkennen.

In Deutschland unter der Obhut von klicksafe

Für die Organisation des Safer Internet Day in Deutschland ist die europäische Internet-Initiative klicksafe verantwortlich. Für den diesjährigen Tag hat die Initiative das Motto „Was glaube ich – Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake“ ausgegeben.

Unter dem Hashtag #FaktenSchützen melden sich eine Reihe von Prominenten und Politiker*innen zu Wort, um auf die Gefahren aus dem Internet hinzuweisen. Dabei geht es auch um die Vertiefung des Themas in der Schule: Etwa zwei Drittel der Teilnehmer an der forsa-Umfrage äußern die Überzeugung, dass ihnen die pädagogische Unterstützung bei der Unterscheidung echter Nachrichten von Fake News helfen könnte.

Etwa gleich viele junge Menschen würden zusätzliche Informationen und Hilfen in den Medien und den sozialen Netzwerken begrüßen, die dort erscheinende Falschnachrichten markieren und kommentieren.

Die meisten Falschnachrichten bei Instagram

Überraschend ist das Ergebnis der Umfrage bei der Einschätzung der Jugendlichen, auf welchen Plattformen die meisten Falschnachrichten vorzufinden sind. Rund 54 Prozent nannten ausgerechnet die auf Lifestyle und Konsum ausgerichtete Facebook-Tochter Instagram als virulente Fake News-Quelle – was allerdings daran liegen kann, das Instagram die bevorzugte Plattform dieser Altersgruppe ist.

An zweiter Stelle nannten die Jugendlichen YouTube mit 53 Prozent, gefolgt von Facebook mit 42 Prozent.

klicksafe mit neuer Aufklärungskampagne

#FaktenSchützen will bei jungen Menschen vor allem Bewusstsein für die zersetzende Macht gefälschter Informationen und Medieninhalte schaffen. Dabei gehe es vor allen Dingen um mehr Achtsamkeit im Umgang mit Informationen und mit einer erhöhten Aufmerksamkeit bei der Bewertung von Bildern und Videos.

Eine Information ist nur so gut wie ihre Quelle – diese Botschaft ist die Basis der Aktivitäten von klicksafe. Die Initiative will das Bewusstsein der Eigenverantwortung bei der Weiterleitung von Informationen stärken: Erst, wenn die Quelle und deren Intentionen klar ist, sollten Texte, Bilder und Videos mit anderen geteilt werden.

„Wir erleben ganz aktuell in der Corona-Pandemie, wie schnell sich falsche Informationen verbreiten und verfestigen“, sagt Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland Pfalz und Vorsitzende der Länder-Rundfunkkommission. Gerade in Zeiten der Krise gebe es einen hohen gesellschaftlichen Bedarf an sachlicher Aufklärung, Information und Einordnung durch seriöse Quellen.

Der Zugang zu verlässlichen Informationen ist ein wesentlicher Faktor einer funktionierenden Demokratie, betont die Ministerpräsidentin und weist auch auf die Eigenverantwortung von Politiker*innen hin: Sie müssten durch bessere Erläuterungen ihrer Entscheidungen, Beweggründe und der Zusammenhänge ihren Teil zur Verhinderung von Fake News beitragen.