Potenzial mit Handbremse – E-Carsharing in Deutschland

Carsharing wird in Deutschland immer beliebter. Der Anteil der genutzten E-Automobile liegt hier mittlerweile bei etwa einem Viertel. Doch trotz eines deutlichen Wachstums und vieler Potenziale gilt es beim E-Carsharing in Deutschland immer noch einige Hürden zu überwinden, um Carsharing als eine weitere Speerspitze in der Verbreitung und Nutzung der Elektromobilität etablieren zu können.

Carsharing wird in Deutschland immer beliebter

Laut einer Anfang März 2022 präsentierten Statistik des Bundesverbands CarSharing e. V. ist nicht nur die Anzahl der Orte, an denen Carsharing bereitgestellt wird, sondern auch die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer im Jahr 2021 deutlich gestiegen. Ende des Jahres waren in ganz Deutschland bereits knapp 3,4 Millionen Fahrberechtigte für Carsharing angemeldet. Auf diese Steigerung von 18 Prozent im Vergleich zu 2020 haben sich auch die unterschiedlichen Carsharing-Anbieter eingestellt und die Zahl der angebotenen Fahrzeuge um etwa 15 Prozent auf 30.200 Vehikel erhöht.

Auch in puncto Verbreitung hat das deutsche Carsharing im vergangenen Jahr zugelegt. Das Angebot ist nun in etwa 935 Städten und Gemeinden verfügbar. Besonders Kleinstädte und ländliche Gemeinden konnten hier vom Wachstum profitieren. Laut Bundesverband CarSharing e. V. unterstütze die Ausbreitung von Carsharing die schrittweise Abschaffung von privaten PKW, fördere die Nutzung alternativer Fortbewegungsmittel wie etwa Bahnen, Fahrräder oder Busse und trage stark zum Klimaschutz und der Verkehrswende in Deutschland bei.

Starkes Wachstum bei Elektroautos

Auch der Anteil der E-Fahrzeuge ist von 18,5 Prozent im Jahr 2020 auf 23,3 Prozent im Folgejahr gestiegen. Bei 7.030 der 30.200 Fahrzeuge aus der deutschen Carsharing-Flotte handelt es sich mittlerweile um elektrische Automobile. Dieses Wachstum wird als einer der wichtigsten Gründe für die wachsende Akzeptanz und Beliebtheit von Carsharing-Konzepten in der deutschen Bevölkerung gesehen. Hinzu kommen laut Verband auch ein einfacher Zugang auf eine breite, variantenreiche Flotte an E-Fahrzeugen sowie innovative, flexible Preismodelle, welche die Nutzung von Carsharing abhängig vom Bedarf des Nutzers ermöglichen.

Doch der Erfolgskurs der diversen Carsharing-Modelle, besonders in Bezug auf E-Autos, ist trotz aller positiven Entwicklungen in den letzten Monaten und Jahren nicht frei von Hürden und Problemen, welche das Wachstum und die steigende Akzeptanz von E-Carsharing einschränken könnten. Der Bundesverband CarSharing e. V. oder auch die Carsharing-Anbieter rufen daher Bund, Länder sowie die einzelnen Kommunen dazu auf, Carsharing als wichtigen Treiber der Mobilitäts- und Verkehrswende in Deutschland besser zu unterstützen und effektivere, unbürokratischere Förderstrukturen zu schaffen.

Die deutsche Ladeinfrastruktur hat höchste Priorität

Besondere Priorität habe dabei neben der Schaffung von weiteren Carsharing-Stellflächen im öffentlichen Raum vor allem der Ausbau der deutschen Ladeinfrastruktur für geteilte E-Automobile. Denn nur mit ausreichend Ladestationen sowohl in den Metropolen als auch in ländlicheren Gegenden könne die Ausbreitung klimaschonender E-Autos beschleunigt werden. Das gilt sowohl für Carsharing-Modelle als auch privat gekaufte Elektrofahrzeuge. Denn potenzielle Interessenten könnten abgeschreckt werden, wenn die ausreichende Verfügbarkeit von Ladesäulen an Autobahnraststätten, Einkaufszentren, Ärztehäusern oder Hotels, um nur einige Beispiele zu nennen, nicht garantiert werden könne.

 

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