Nestlé stellt Verkauf der Wassermarke Vittel in Deutschland und Österreich ein

Mit der langjährigen Kritik an der Wassergewinnung in der französischen Kleinstadt Vittel soll diese Entscheidung allerdings nichts zu tun haben, so ein Sprecher des Schweizer Lebensmittelkonzerns.

Nachdem einst bedeutende Vertriebspartner wie etwa Lidl im Herbst 2021 verkündet hatten, die bekannte Wassermarke nicht mehr verkaufen zu wollen, wird Vittel in Deutschland und Österreich noch vor dem Sommer 2022 komplett aus den Regalen verschwinden. Nestlé begründet diesen Schritt mit einer modernisierten Premium-Strategie für die Wasserprodukte des Schweizer Lebensmittelkonzerns.

Auch die Marke Contrex wird vom Markt genommen, während man sich in Zukunft stärker auf die hochpreisigen Marken Acqua Panna und San Pellegrino konzentrieren wolle. Der Absatz von Vittel sei in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Auch in den USA musste Nestlé bereits zuvor den Handel mit seinen Wassermarken stark reduzieren.

Langjährige Kritik an umstrittener Wassergewinnung soll nicht der Grund für das Aus von Vittel sein

Ein Sprecher von Nestlé verkündete allerdings auch, dass man weiterhin an der höchst umstrittenen und nicht nachhaltigen Wassergewinnung in der französischen Ortschaft Vittel festhalte. Der globale Lebensmittelkonzern darf dort jährlich bis zu einer Million Kubikmeter Wasser aus mehreren Brunnen abpumpen. Umweltschützer und Anwohner kritisieren Nestlé allerdings dafür, für ein Absinken des Grundwasserspiegels um jährlich 30 cm verantwortlich zu sein.

Das Absinken des Wasserspiegels wurde von Ronan Le Fanic, Werksdirektor von Nestlé Waters, in einem Interview mit dem ZDF im Sommer 2020 offen zugegeben. Das nun angekündigte Aus der Marke Vittel in Deutschland und Österreich sei aber komplett losgelöst von der andauernden Kritik in Bezug auf die Wassergewinnung in Frankreich.