Nachhaltiges Bauen in der Praxis

Nachhaltigkeit – einer der meistgenutzten Begriffe unserer Zeit. Das verstärkte Umweltbewusstsein ist inzwischen in so gut wie jeder Branche angekommen. Dass Nachhaltigkeit unser Denken und Handeln bestimmt, hat auch die Immobilienbranche erkannt: Ökologisches und nachhaltiges Bauen sind die Themen der Zeit. Aber was heißt das eigentlich?

Ob und wie nachhaltig ein Bauprojekt ist, bestimmen ökologische, aber auch ökonomische und soziokulturelle Faktoren: Die Wahl des Bau- oder Dämmmaterials, das Heizsystem, schließlich auch Größe und Bedarf entscheiden darüber, ob man ein Projekt als nachhaltig bezeichnen darf oder nicht. Planung, Bau und Betreibung einer nachhaltigen Immobilie ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Klar ist auch: Ökologisches Bauen kann zunächst einige Kosten nach oben treiben. Allerdings können Bauherren in Deutschland auf offizielle Fördermittel setzen. Denn spätestens seit die Bundesregierung 2018 die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt wurde, ist nachhaltiges Bauen auch in den Fokus der Bundesregierung gerückt.

Wie nachhaltiges Bauen offiziell wird

Nicht alles, was sich heute nachhaltig nennt, ist es auch. Hat ein Bauherr allerdings die offizielle Bestätigung in Form eines anerkannten Siegels erhalten, ist das ein zentraler Schritt zum Erhalt von staatlichen Zuschüssen. Denn erst damit ist die Nachhaltigkeit sozusagen offiziell geworden.

Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) sorgt für Transparenz. Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau (BNK) existiert ein weiteres Instrument zur Bestimmung der Nachhaltigkeit bei Bauprojekten. Eine neue Gelegenheit für Bauherren bietet sich mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG), eine Auszeichnung, die erst seit 2021 vergeben. Diese Auszeichnung wird nach unabhängiger Prüfung wird durch das jeweilige Bundesministerium vergeben.

Welche Zuschüsse Bauherren beantragen können

Erste Adresse für die Information zu Zuschüssen ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die weltweit größte nationale Förderbank kann Zuschüsse beim nachhaltigen Hausbau vergeben. Mit dem Programm „Energieeffizient Bauen“ wurde 2016 der Förderhöchstbetrag verdoppelt, so dass bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit möglich sind. Auch für den Einbau von Brennstoffzellen vergibt die KfW Zuschüsse, sofern ein Fachmann für Energieeffizienz eingebunden ist.

Seit längerem bestehen außerdem die Standards KfW-Effizienzhaus-Standards für Gebäude, die nachhaltige Energie erzeugen und speichern. Hier sind Darlehenssummen zwischen 5.000 und 15.000 Euro möglich. Neben dem Bund bieten auch die Länder eigene Zuschüsse für nachhaltiges Bauen an.

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