In Wacken ist der Bullhead los

Beste Nachrichten für Heavy-Metal-Fans: Wacken findet statt. Nicht in der vollständigen Form wie üblich, aber im verkleinerten Format „Bullhead City“ vom 16. bis 18. September 2021. Damit ist die seit 2020 andauernde Durststrecke für Liebhaber lautstarker Kraftmusik vorüber – teilweise zumindest.

Das Ersatz-Festival mag zwar im Umfang eingeschränkt sein, nicht aber beim Qualitätsanspruch. Auf immerhin drei Bühnen treten zehn internationale Schwergewichte der Metal-Szene auf, darunter Nightwish aus Finnland und die deutschen Top-Acts Powerwolf, Blind Guardian und die Königin von Wacken, Doro Pesch.

Auch die Spezialsparten des Heavy Metal kommen nicht zu kurz. Das reicht vom Metal der 1980er-Jahre mit Burning Witches über Crossover mit dem Wacken-Neuling Slope bis hin zu Hardcore mit Nasty. Besten deutschen Mittelalter-Rock liefern Saltatio Mortis, für Black Metal ist Gaahls Wyrd zuständig und für Death Metal sorgen Endseeker.

Auch Wacken 2021 wurde zum Opfer von Corona

Fehlende Planungssicherheit – das war der Hauptgrund für die Absage des Hauptfestivals in Wacken, wie für zahlreiche weitere Sommerfestivals. Dass es dennoch zu Bullhead City kommt, ist der Hartnäckigkeit des Veranstalterteams zu verdanken.

Vor allem die Wacken-Gründer Holger Hübner und Thomas Jensen haben an ihrem Plan festgehalten, 2021 nicht ohne ein Heavy-Metal-Ereignis vorübergehen zu lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Auch im kleinen Format voll durchstrukturiert

Die Hauptbühne des Bullhead City-Festivals ist im Zentrum der verkleinerten Veranstaltung positioniert, und zwar – wie könnte es anders sein – auf der Bullhead City Plaza. Das ist beim normalen Festival der Standort des großen Bullhead City Circus.

Dass für das kleine Festival das gesamte Areal des Wacken-Festivals zur Verfügung steht, hat Bullhead City erst möglich gemacht: Auf dieses Weise lassen sich die Abstandsregelungen und sonstigen Hygienevorschriften eines Festivals zu Pandemiebedingungen erst in die Tat umsetzen. Genügend Platz für Besucher und Musiker ist jedenfalls vorhanden. Das Hygienekonzept steht in seiner ersten Version bereits fest. Allerdings kann es noch zu Änderungen kommen, wenn sich die Inzidenzlage ändert.

Stark eingeschränkte Zuschauerzahlen

Von den sonst üblichen 80.000 Zuschauern kann bei Bullhead City natürlich nicht die Rede sein. Die endgültige Zuschauerzahl legen die zuständigen Behörden in Schleswig Holstein entsprechend der aktuellen Situation fest. Wenn sich keine unerwarteten Entwicklungen einstellen, dürften es voraussichtlich 20.000 Besucher werden.

Problematisch wird die Lage für Fans, die alle drei Tage des Festivals miterleben möchten. Die Möglichkeiten für Camping sind stark eingeschränkt und mit ihnen der Blockbuchung für alle Tage. Voraussichtlich gibt es nur die Möglichkeit, Karten für einzelne Tage zu erwerben.

Lichtblick in einem trüben Festivalsommer

„Wir können es kaum erwarten, endlich wieder gemeinsam mit den Fans zu feiern“, bekräftigt Holger Hübner. Über die gute Zusammenarbeit mit dem Land Schleswig-Holstein freut sich sein Partner Thomas Jensen, insbesondere über einen gemeinsamen Stufenplan, der dem Event eine klare Perspektive vermittelt habe. „Diese Unterstützung erlaubt uns, unter Gewährleistung der Sicherheit aller Teilnehmenden und der Region zu planen.“

Mittlerweile fiebern Veranstalter, Bands und Fans dem Heavy-Metal-Ereignis entgegen. „Wir wollen mit Bullhead City einen Lichtblick in einem weiteren Jahr voller Absagen setzen“, meint dazu Holger Hübner. Dass alles nicht nur ein Traum ist, können die Fans bald am eigenen Leib erfahren: Der Vorverkauf beginnt Ende Juni oder Anfang Juli.