Hoffnungsschimmer für den Urlaub: Reisen wird leichter
Bundesweit zurückgehende Inzidenzzahlen und steigende Impfquoten lassen die Hoffnung auf einen einigermaßen normalen Reisesommer wachsen. Nicht nur in Deutschland finden viele Einschränkungen ihr Ende – wenn vielleicht auch nur vorläufig. Das nährt vielerorts die Hoffnung, dass lange zurückgestellte Urlaubspläne diesmal Wirklichkeit werden können.
Noch gelten die Einschränkungen der Bundesnotbremse, wenn Kanzlerin Angela Merkel auch ihr baldiges Ende in Aussicht stellt. Die Ende April eingeführte Regelung tritt in Kraft, sobald die Sieben-Tage-Inzidenz (STI) an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Wert 100 überschreitet. Ist das nicht der Fall, gelten die Regelungen der Bundesländer. Treten keine unerwarteten Entwicklungen ein, dürfte das Ende der Notbremse am 30. Juni erfolgen.
Bundesländer richten sich auf inländische Urlauber ein
Je nach individueller Corona-Lage reagieren die einzelnen Bundesländer unterschiedlich auf die Wünsche von Gastronomie und Hotellerie für möglichst breit gestreute Öffnungsstrategien. So erlaubt Bayern bei einer STI unter 100 Übernachtungen in Hotels und Pensionen. Auch die Außengastronomie darf öffnen, wie in einer Reihe weiterer Bundesländer.
Ähnliche Erleichterungen gelten in Baden-Württemberg bereits seit dem 15. Mai. In Regionen mit fünf Tagen Inzidenzwert unter 100 können touristische Angebote, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen unter Auflagen wieder in Betrieb gehen.
Brandenburg plant die Öffnung seiner Hotels für den 11. Juni. Die Außengastronomie ist bereits wieder geöffnet. Ähnliches gilt auch für Berlin, wo ab Freitag sogar die Innengastronomie wieder an den Start gehen darf.
Seit Freitag dürfen in Mecklenburg-Vorpommern wieder Besucher anderer Bundesländer in Hotels und Pensionen zu Gast sein. Bei der Gastronomie gibt es die völlige Öffnung der Innen- und Außenbereiche.
Aktuelle Änderungen jederzeit möglich
Die Bundesregierung empfiehlt, sich auch bei Urlaub im eigenen Land vor dem Reiseantritt über die aktuelle Lage am Reiseziel zu informieren. Besonders beim Überschreiten kritischer Inzidenzzahlen kann sich die Lage in den Bundesländern buchstäblich über Nacht grundsätzlich ändern.
Unverändert bleiben in allen Regionen die grundlegenden Sicherheitsregeln, die im Dezember 2020 für das gesamte Land in Kraft getreten sind, insbesondere die Abstands- und Hygieneregeln einschließlich der FFP2-Maskenpflicht für Geschäfte und öffentliche Verkehrsmittel.
Reisewarnungen für fast alle europäischen Länder
Für den Großteil der Länder in Europa und viele weitere Länder hat das Auswärtige Amt in Berlin wegen der aktuellen Corona-Lage eine Reisewarnung ausgesprochen. Eine aktuelle Aufstellung ist in der Risikoliste des Robert-Koch-Instituts einsehbar.
Dennoch gibt es Hoffnung. Die europaweit sinkenden Infektionszahlen haben die Bundesregierung ermutigt, ein wichtiges Hindernis für den Sommerurlaub zu beseitigen: Seit 25. Mai gibt es bei der Rückkehr aus über mehr als 100 Ländern keine Quarantänepflicht mehr, darunter so wichtige Reiseländer wie Österreich, Schweiz, Italien, Spanien und Griechenland. Hier genügt die Vorlage eines negativen Corona-Tests.
Geimpfte und genesene Reisende können weitere Vorteile nutzen. Für sie ist eine Quarantäne nur noch erforderlich, wenn Sie aus einem Land einreisen, in dem Virus-Varianten grassieren. Bei allen anderen Ländern ist für sie nicht einmal ein Corona-Test erforderlich.
Reisen in Europa mit der Corona-Ampel
Einen schnellen Überblick über die aktuelle Situation in den einzelnen europäischen Staaten vermittelt reisewilligen Personen die von der EU eingeführte Corona-Ampel. Sie illustriert die Risikolage in Europa durch die Farben grün, orange und rot. Länder mit unzureichendem Datenmaterial sind grau markiert.
Noch in Vorbereitung befindet sich das europäische Impfzertifikat mit QR-Code, das Mitte Mai beschlossen wurde. Es enthält alle relevanten Informationen zu Impfungen, Tests und überstandenen Infektionen. Ziel ist das möglichst ungehinderte Reisen zwischen den einzelnen EU-Staaten. Die einzelnen Länder arbeiten derzeit an den jeweiligen nationalen Versionen, die schließlich über eine gemeinsame Plattform zusammengeschaltet werden. Der Start ist für den 1. Juli geplant.