Gold in Elektroschrott – Nachhaltigkeit, Recycling und Anlagemöglichkeit
Wer Smartphones, PCs, Fernseher oder andere technische Gerätschaften schon einmal von innen gesehen hat, dürfte auf den freigelegten Platinen leuchtendes Metall entdecken. Dabei handelt es sich tatsächlich um echtes Gold. Wegen seiner leitenden Eigenschaften wird neben anderen auch dieses Edelmetall für die Herstellung verwendet. Von weltweit geförderten 2500 Tonnen Gold entsteht zwar hauptsächlich Schmuck entsteht, ein verhältnismäßig kleiner Teil von immerhin 300 Tonnen landet aber auch in unseren technischen Gerätschaften.
Angesichts der Tatsache, dass die Menge an Elektroschrott jedes Jahr größer und Gold auch übermorgen noch ein seltenes und wertvolles Edelmetall sein wird, machen Konzepte für die Wiederaufbereitung der wertvollen Inhaltsstoffe natürlich Sinn. In der Fachsprache Urban Mining genannt, entspricht die Goldgewinnung aus alten technischen Geräten ganz dem Zeitgeist der Nachhaltigkeit. Dennoch kann eine Goldgewinnung aus alten Platinen nicht mit der Aufbereitung von Zahngold verglichen werden. Bei letzterem wie auch beim Einschmelzen von Schmuck bleiben bis zu 100 Prozent zurück. Bei der Aufbereitung alter Platinen sieht es allerdings völlig anders aus: Man geht davon aus, dass aus etwa 40 alten Handys ein Gramm Gold gewonnen werden kann.
Eine Goldgrube ist das eigene Smartphone deshalb also nicht, finden sich darin doch im Schnitt nur 36 Milligramm Gold. Das ist nicht viel. Aber es ist nachhaltig. Darauf springt auch der Technikmarkt an: Der PC-Anbieter DELL aus den USA hat zum Beispiel bereits 2018 ein Recycling-Programm vorgestellt, bei dem aus Elektroschrott neuer Schmuck entsteht.
Neue Verfahren am Horizont
Gold-Recycling bei Elektroschrott ist aber immer noch teuer und wenig rentabel. Das Problem bei der Sache: Metalle müssen aufwändig getrennt werden. Bei der klassischen Methode wird Cyanidlauge verwendet, eine hochgiftige Flüssigkeit, die zu weiterem Sondermüll führt. Neuere Recyclingverfahren machen das Urban Mining zwar interessanter. Zwar wurde in jüngster Zeit auch neue Aufbereitungsmethoden vorgestellt, wie zum Beispiel ein Verfahren mit verdünnter Salz- und Salpetersäure. Man experimentiert zum Beispiel mit Pyridinthiol-Verbindungen, Wasserstoffperoxid und Dimethylformamid. Hoffnung auf alternative Methoden geben Verfahren mit Schwefelverbindungen, allerdings ist der Ertrag dafür momentan noch zu gering und der Anteil an giftigen Abfällen immer noch zu hoch.
Dennoch dürfte das Recycling von Edelmetallen aus Leiterplatten in Zukunft eine größere Rolle spielen. Denn zum einen wird eifrig an neuen Verfahren gearbeitet, um die Aufbereitung sicherer und vor allem lukrativer zu machen. Zum anderen steigt die Menge an Elektroschrott jährlich – und es ist nur eine Frage der Zeit, bis man eine Wiederverwertung in Angriff nehmen muss. Was die Zukunft auch bringen mag – für serienmäßige Rückgewinnung von Gold aus Platinen ist die Zeit noch nicht gekommen.
Gold als Wertanlage
Fest steht, dass das Edelmetall besonders begehrt bleibt und jenseits des Nachhaltigkeitsgedankens bleibende Werte besitzt. Die Debatte um Wiederaufbereitung von wertvollen Inhaltsstoffen in alten Smartphones oder PCs zeigt, dass Gold ein solides Argument ist, um dem Nachhaltigkeitsgedanken einen zusätzlichen realen Wert zu geben. Denn reines Gold als Wertanlage dürfte auch in Zukunft interessant und rentabel bleiben. Wer sich also für das Edelmetall als Anlageform interessiert, sollte nicht sein altes Smartphone aufschrauben, sondern sich an einen Fachhändler wenden. Unternehmen, wie die valvero Sachwerte GmbH bietet ein breites Sortiment an Gold in Barren- oder -münzenform sowie kompetente Beratung in den Filialen in Berlin, Garmisch, Lindau und Nürnberg.