Energiesparmaßnahmen an der Zugspitze
Auch an den höchsten und kältesten Orten Deutschlands werden die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher. An der Zugspitze im Wettersteingebirge, dem höchsten Berg Deutschlands, wird das Thema Energiesparen vor dem Start der Wintersaison 2022 / 2023, immer bedeutender. Doch auch mit immer größeren Einsparungen steigen nahezu alle Preise für Touristen sowie die Betreiber der Bahnen und Skigebiete.
In der vorherigen Saison von 2021 bis 2022 beliefen sich allein die Stromkosten der Bayerischen Zugspitzbahn, neben der Tiroler Zugspitzbahn und der Seilbahn Zugspitze eine der ansässigen Bahnen, welche Touristen zur Zugspitze und wieder zurücktransportieren, auf 2,5 Millionen Euro. 500.000 Euro davon, also ein Fünftel der Ausgaben, fielen dabei auf die maschinelle Produktion von künstlichem Schnee für die Skigebiete des Areals.
Hier besteht in der Region auch das größte Einsparpotenzial. Die ansässigen Unternehmen hoffen trotz immer wärmerer Winter, auch am höchsten Gipfel Deutschlands, auf genug natürlichen Schnee in der anstehenden Wintersaison. Nach aktuellem Stand sollen von den insgesamt vier Talabfahrten im Skigebiet Garmisch-Classic nur noch drei mit künstlich erzeugtem Schnee versorgt werden. Hier wird allerdings sowohl an der Dicke der Schneedecke als auch an der Pistenbreite gespart, um den enormen Stromverbrauch und damit auch die horrenden Kosten für die Region zu reduzieren.
Der Wintersport wird wieder natürlicher
Nicht nur bei der künstlichen Beschneiung der Pisten rund um die Zugspitze, sondern auch an vielen weiteren Stellschrauben wird gedreht, um die Ausgaben durch viele kleinere Einsparungen senken zu können. So werden Heizstrahler ab dieser Wintersaison kein Gas mehr verbrennen und auch die Sitzplätze der diversen Sessellifte werden nicht mehr beheizt.
Die insgesamt acht Bergbahnen der Region mit ihren Skiliften und gastronomischen Einrichtungen rund um den höchsten Berggipfel Deutschlands verbrauchen etwa 9 Gigawattstunden Strom. Jeweils 40 Prozent dieses Bedarfs fallen dabei auf Gastronomie und die Gebäudebewirtschaftung sowie auf die Beförderungsanlagen und Bahnen. Weitere 20 Prozent werden durch die Produktion und Verteilung des künstlichen Schnees verbraucht.
Wie in nahezu allen anderen Bereichen des alltäglichen Lebens steigen auch die Preise rund um die Zugspitze, durchschnittlich um etwa 10 Prozent. Für einen Skipass in Garmisch-Classic zahlen Touristen und Wintersportfans ab Dezember 2022 nun 55 Euro, auf der Zugspitze 57 Euro. Mit 5 Euro pro Fahrzeug wurden auch die Gebühren für das Parken in der Region zugleich vereinheitlicht und erhöht.
Diverse Vorschläge, den Ski- und Wintersportbetrieb an der Zugspitze vollständig einzustellen, wurden mit Verweis auf die essenzielle Bedeutung des Tourismus für die Region abgelehnt, da mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze direkt oder indirekt von diesem abhängig seien.
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