E-Automobil-Abos könnten sich positiv auf den Umstieg zur Elektromobilität und den Ausbau der Ladeinfrastruktur auswirken
Eine neu veröffentlichte Studie des CAR (Center of Automotive Research) in Duisburg zeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger den recht neuen Elektroautos gegenüber noch recht skeptisch eingestellt sind. Etwa die Hälfte der gut 2.200 Befragten der aktuellen Studie ist noch nie zuvor mit einem E-Auto gefahren.
Zusätzlich verhindern genannte Aspekte wie etwa die noch unzureichend ausgebaute Infrastruktur an Ladestationen in der Öffentlichkeit, eine geringe Fahrtreichweite oder die Sorge vor besonders hohen Reparaturkosten eine größere Euphorie in Hinblick auf die neue und als klimafreundlich geltende Technologie.
Die Skepsis ist noch groß
Die Studie, welche in Kooperation mit IBM, der ERGO-Versicherung und dem Auto-Abo-Anbieter Fleetpool entstanden ist, zeigt außerdem auf, dass die Anschaffungskosten für ein Elektroauto, ob nun über einen Direktkauf, Kredit oder Leasing, für 71% der Befragten schlichtweg zu hoch seien. 70% aller Interviewten empfinden die Ladezeiten zudem als zu lang
Ganze 84% sehen in der noch unzureichenden Infrastruktur an öffentlichen Ladestationen und Wallboxen das größte Problem und damit einen Hauptfaktor in der Skepsis gegenüber Elektromobilität. Laut CAR-Studie sollten allerdings knapp drei Viertel dieser 84% in der Lage sein, zuhause eine eigene Ladestation beziehungsweise Wallbox installieren zu lassen.
Immerhin gut 20% der 2.200 Befragten der Studie können sich vorstellen, dass ihr nächster Wagen ein rein elektrischer werden könnte; 26% wären nach eigenen Angaben bereit, ein Hybrid-Fahrzeug zu kaufen.
Elektroauto-Abos sollen zum Umstieg motivieren
Laut den Autoren der neuen Studie könnte man über flexible und transparente E-Auto-Abos die Bevölkerung von den Vorzügen der E-Mobilität besser und schneller überzeugen. Bei einem solchen Auto, zumeist mit festen Monatsraten zwischen 6 und 24 Monaten, sind sämtliche Kosten – mit Ausnahme des benötigten Stroms – bereits integriert. 72% aller Studienteilnehmer könnten sich vorstellen, ein solches Abo-Modell in Zukunft privat zu nutzen.
Es wird jedoch deutlich, dass es neben flexibleren, kundenfreundlicheren Finanzierungsmodellen vor allem einer besseren Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa bedarf, um die Elektromobilitätswende zu beschleunigen und die Wechselbereitschaft der Bevölkerung zu steigern. Viele konkrete und potenzielle Nutzer von Elektroautos sind beziehungsweise wären auf ein umfangreiches Netz an öffentlichen Ladestationen angewiesen. Das gilt natürlich nicht nur für private Wallboxen am Haus oder der Tiefgarage, sondern vor allem auch in der Öffentlichkeit, etwa vor Einkaufsmärkten, Möbelhäusern oder Kliniken.
Die Zukunft der Ladeinfrastruktur
Unternehmen wie GrienGo haben es sich zur Hauptaufgabe gemacht, das Netz an öffentlichen und halb-öffentlichen (etwa vor Hotels oder Bürokomplexen) E-Ladepunkten und damit auch die Bereitschaft, zu einem reinen Elektro- oder Hybrid-Fahrzeug zu wechseln, konsequent auszubauen. Damit könnte die komplette Mobilitätsinfrastruktur in den kommenden Jahren und Jahrzehnten modernisiert, verbessert und wesentlich klimafreundlicher gestaltet werden.