Digitale Kooperation: Zukunftsmodell für eine nachhaltige Immobilienwirtschaft

Die Kooperation etablierter Immobilienunternehmen mit Tech-Startups auf digitaler Ebene – so lautet das Erfolgsmodell für optimierte Lösungen bei der Immobilien-Wertschöpfung. Die gemeinsame Entwicklung digitaler Lösungen bringt den Immobiliensektor insbesondere bei den Klimaschutzvorgaben nach vorne.

Als einziger Wirtschaftszweig in Deutschland liegt die Immobilienwirtschaft beim Erreichen der Klimaschutz-Zielwerte deutlich zurück, insbesondere bei der Verringerungen der Ausstoßrate von Treibhausgasen. Hier ließe sich durch die Kooperation mit jungen Tech-Unternehmen einiges bewirken.

Deutliches Missverhältnis zwischen Soll und Ist

Knapp 40 Prozent aller weltweit erzeugten Treibhausgasemissionen gehen auf Gebäude zurück. Dem stehen magere sechs Prozent aller Investitionen gegenüber, die in den Klimaschutz gehen. Bei der Förderung von Nachhaltigkeit im Gebäudebau besteht also dringender Nachholbedarf.

Auch von staatlicher Seite steigt der Druck auf die Immobilienunternehmen, sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz zu stellen. Gleichzeitig wachsen auch auf europäischer Ebene die Ansprüche. So umfassen die Offenlegungs- und die Taxonomie-Verordnungen der Europäischen Union insbesondere im Bereich ESG umfangreiche Berichtspflichten – sowohl für das Unternehmen als auch für das Produkt.

Bundesverfassungsgericht setzt deutliches Zeichen

Auf nationaler Ebene hat in Deutschland letztens das Bundesverfassungsgericht mit seiner Entscheidung zum Klimaschutzgesetz ein deutliches Wort gesprochen. Auch von dieser Seite nehmen die Forderungen gegenüber der Immobilienwirtschaft in Sachen nachhaltiges Bauen und Sanieren deutlich zu.

Denkwürdig ist in diesem Zusammenhang, dass das Gericht Teile der Klimaschutznovelle für verfassungswidrig erklärt hat. Wichtig für die Immobilienwirtschaft ist vor allem der Grund: Das Gesetz verschiebe Minderungslasten bei den Emissionen “unumkehrbar” auf die Zeit nach 2030. Damit macht das Gericht klar: Nachhaltigkeit ist ein kurzfristiges Projekt – für die Immobilienwirtschaft eine Herausforderung erster Güte.

Ohne digitale Unterstützung keine rasche Transformation

Der Weg bei der Immobilie der Zukunft weist eindeutig in die Richtung Nachhaltigkeit und flexible Nutzung. Diese Paradigmen lassen sich nur mit innovativen und leistungsfähigen digitalen Lösungen umsetzen. Das gilt insbesondere bei Bestandsimmobilien: In den nächsten fünf bis zehn Jahren drohen hier drastische Wertverluste, wenn die Objekte im Bereich ESG nicht auf den neuesten Stand gebracht werden.

Insbesondere Defizite bei der energetischen Ausgestaltung von Bauwerken werden sich in naher Zukunft stark wertmindernd auswirken. Passende Angebote auf diesem Gebiet sind in Deutschland noch stark unterrepräsentiert. Hier sind digitale Lösungen von besonderer Bedeutung.

Digitale Kooperation auf unterschiedlichen Ebenen

Wie die Zusammenarbeit zwischen Immobilienunternehmen und Tech-Startup aussieht, hängt vom jeweiligen Projekt und den Anforderungen vor Ort ab. Eine Variante ist die gemeinsame Entwicklung individueller Lösungen. Ein anderer Weg ist die Vervollständigung des eigenen Angebotsportfolios durch neue Produkte oder Dienstleistungen, auf die Beine gestellt mit Unterstützung des kooperierenden Tech-Unternehmens.

Die Lösungen, die bei einer Kooperation zwischen Immobilienfirma und Tech-Startup herauskommen, können ganz unterschiedlich geartet sein. Einige bereits umgesetzte Projekte hatten beispielsweise die Umwandlung eines Bauwerks in ein smartes Wohnprojekt mit flexiblen Elementen zum Ziel. Eine andere Lösung könnte sich mit digitalen Verfahren befassen, um CO2-Emissionen einzusparen.

Welches Ergebnis die Kooperation zwischen Immobilienunternehmen und Tech-Firma auch mit sich bringt – wesentlich ist der Zeitrahmen. Alle Indikatoren, sowohl wirtschaftlich als auch politisch, weisen auf entschlossenes Handeln, und das so bald wie möglich.

 

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