Die Rolle des Bitcoin bei Twitter wächst
Eine feste und dauerhafte Integration des Bitcoin in alle Geschäftsvorgänge bei Twitter plant CEO Jack Dorsey für die nahe Zukunft. Doch das ist erst der Anfang: Auch bei seinem Zahlungsservice Square soll die Kryptowährung zum festen Bestandteil werden, ebenso wie bei neuen Services wie Super Follows und Jar.
Ein internationaler Währungsstandard für das Internet – das war für Jack Dorsey auch das Thema der Stunde bei seinem Referat auf der Online-Konferenz TheBWord. Ähnliches war auf der Veranstaltung auch von Tesla-Chef Elon Musk zu hören.
Twitcoin – die neue globale Online-Währung?
Bitcoin als Teil der Twitter-Unternehmensstrategie – so beschreibt Jack Dorsey die zukünftige Ausrichtung gegenüber Investoren und Analysten. Laut Computer-Nachrichtenportal TechCrunch sieht der Twitter-Gründer in der Integration des Bitcoin große Möglichkeiten für neue Dienstleistungsmodelle und zur Vereinheitlichung von Transaktionsabläufen.
Dass Jack Dorsey als überzeugter Verfechter von Kryptowährungen auftritt, ist seit Jahren ein offenes Geheimnis. Erstmals beschreibt der Online-Pionier nun genauere Modelle, wie die Rolle des Bitcoin in Unternehmensabläufen seiner Ansicht nach aussehen sollte.
Produkteinführungen in Lichtgeschwindigkeit
Einen der wesentlichen Vorteile des Bitcoin bei Geschäftsabläufen sieht Jack Dorsey in der Vereinheitlichung von Produkteinführungen. Während das bisher mühsam Land für Land vonstatten gehe, könne eine auf Bitcoin basierende Plattform ihre Dienste quasi über Nacht weltweit bereitstellen.
„Ich glaube, der Bitcoin ist ein wichtiges Element unserer Zukunft. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Twitter und seine Aktionär*innen jetzt aggressiv in diesen Bereich investieren“, erklärt Jack Dorsey. Neben dem Ausbau von künstlicher Intelligenz sieht der Twitter-Chef vor allem auch Dezentralisierung als maßgeblichen Aspekt für die Kurznachrichtenplattform. Nicht zuletzt deshalb setzt das Unternehmen auf die Integration des Bitcoin.
Krypto als Schlüsselkomponente der Online-Riesen
Dass Jack Dorsey mit seiner Vision der digitalen Geldströme nicht alleine steht, bestätigt Mark Zuckerberg, der die von ihm getriggerte Kryptowährung Diem, vormals Libra, für Geschäftsabläufe bei Facebook und Instagram als Weltwährung auf den Weg bringen möchte. Nach Jack Dorseys Sicht besteht offensichtlicher Bedarf dafür.
Interessant ist Dorsey Formulierung zur endgültigen Ausgestaltung: “Ich glaube, es sollte in Richtung eines offenen Standards gehen, der nativ im Internet verfügbar ist.” Das lässt angesichts der Initiative Mark Zuckerbergs in Richtung Diem auch die Annahme zu, dass Jack Dorsey nicht unbedingt den Bitcoin als endgültige einvernehmliche Lösung sieht. Wesentlich scheint für ihn die Einigung aller marktbeherrschenden Online-Unternehmen auf eine Währung sein.
Bitcoin derzeit in Führung
Das Rennen um die digitale Währung, die sich am Ende als globaler Standard durchsetzen wird, ist derzeit noch offen. Aktuell dominieren die Initiativen, die den Bitcoin stützten, während der anfängliche Hype um den Diem zu versanden scheint.
So verkündete Jack Dorsey im Oktober die Investition in 50 Millionen Bitcoin. Dem folgte im Februar gemeinsam mit Rapper Jay-Z die Gründung eines 500 Bitcoin schweren Förderfonds über das Zahlungsunternehmen Square. Der Fonds hat vor allem die Etablierung der Kryptowährung in Indien und Afrika zum Ziel.
Auch Elon Musk zeigte sich letztens nach seiner ausgiebigen Schmollphase wieder Bitcoin-freundlich. Von vielen Seiten als Hauptauslöser der vergangenen Bitcoin-Talfahrt gebrandmarkt, gab der Tesla-Chef auf der TheBWord wieder positive Bewertungen zur ältesten Kryptowährung von sich. Seinen Angaben zufolge ist er umfangreich in den Bitcoin investiert, begleitet von einigen Investments in Dogecoin und Ether.