Deutsche Post setzt auch 2021 auf Onlinehandel
Der Erfolgskurs der Deutschen Post setzt sich fort. Nach dem Rekordjahr 2020 geht das Postunternehmen auch 2021 von deutlichen Steigerungsraten beim Paketversand aus, nicht zuletzt wegen der noch andauernden Lockdown-Effekte durch die Corona-Pandemie.
Zwar werden die Wachstumsraten beim Paketversand wegen der zunehmenden Lockerungen laut Post-Prognose wieder normale Ausmaße annehmen, dennoch genüge das Wachstum für einen äußerst positiven Blick in die Zukunft, so Stimmen aus dem Vorstand.
Die Zeichen stehen auf Erfolg
Über 5,6 Milliarden Euro beim operativen Ergebnis erwartet die Deutsche Post für das laufende Jahr – nach 4,8 Milliarden in 2020. Damit hat sich die aktuelle Prognose seit Januar noch etwas verbessert. Die Projektion belegt den Glauben des Postunternehmens an stabiles Wachstum: Für 2023 haben die Postler ein Ebit um 6 Milliarden Euro im Visier.
Wie zu erwarten, spiegelt die Post-Aktie den Unternehmenserfolg wieder: Das Rekordhoch des Papiers bei 44,84 Euro im XETRA-Handel (44,65 Euro bei Handelsende) am letzten Dienstag spricht eine deutliche Sprache. Zusätzliche Kursphantasie ist in den Ankündigungen einer deutlichen Dividendenerhöhung und eines Aktienrückkaufprogramms enthalten.
Auch beim Gewinn zeigt sich das Unternehmen von seiner besten Seite. Er beträgt etwas unter drei Milliarden Euro – nach 2,6 Milliarden im Jahr zuvor. Auch hier liegt der erzielte Wert nur unwesentlich unter den Analystenzahlen.
Erfolgskurs entspricht den Erwartungen
Analysten zeigen sich angesichts der positiven Nachrichten der Deutschen Post nicht überrascht. Viele Häuser hatten die aktuellen Zahlen und die Prognosen in dieser Form erwartet. So klassifiziert die Analyseabteilung der Baader Bank den Post-Ausblick als Zeichen eines starken Selbstbewusstseins. Beim US-Analysten Bernstein Research war der Optimismus bei den mittelfristigen Zielen genau so erwartet worden.
Wie von den Analysten prognostiziert, war insbesondere die Pandemie mitverantwortlich für das gute Ergebnis. Insbesondere die fast komplette Schließung des Einzelhandels hat zu einem sprunghaften Anstieg des Online-Kaufverhaltens geführt, und damit zu steigenden Sendungsmengen im Paket- und Expressgeschäft.
Warmer Regen für die Aktionäre
Bereits am Montag erfreute die Deutsche Post ihre Aktionäre mit der Ankündigung, Aktien im Wert von rund einer Milliarde Euro zurückzukaufen und die positive Entwicklung in die Dividende einzupreisen.
Für das Vorjahr schlägt die Vorstandsebene eine Dividende von 1,35 Euro je Aktie vor. Gegenüber der konstanten Dividende von 1,15 Euro für den davor liegenden Abrechnungszeitraum ist das eine deutliche Verbesserung. Damals bestand im Konzern noch deutliche Unsicherheit über die Auswirkungen der gerade anlaufenden Pandemie.
Rekordergebnisse fuhr die Deutsche Post 2020 beim internationalen Versand und im Expressgeschäft ein. Die Schaffung hoher Kapazitäten bein der internationalen Logistik, verbunden mit weiteren Effizienzsteigerungen, erwiesen sich angesichts der nun hohen Auslastung als richtige Entscheidung. Das brachte die Sparte eCommerce Solutions beim operativen Ergebnis erstmals in die grüne Zone.
Rückläufige Tendenz beim Frachtverkehr
Nicht ganz so gut lief es bei dem deutschen Postunternehmen im Frachtgeschäft. Hier mussten die Postler einen Rückgang der Nachfrage hinnehmen, begleitet von einer Verringerung der Transportkapazitäten.
Nicht zuletzt der immense Rückgang bei den Passagierflügen ist für diese Entwicklung verantwortlich. Das vernichtete einen großen Teil des Beiladevolumens, der 2020 für das Frachtgeschäft nicht zur Verfügung stand.
Der dadurch entstandene Nachfragedruck habe zu einem Verdrängungswettbewerb um Transportkapazitäten geführt, verbunden mit ungünstigen Entwicklungen bei Preisen und Margen, so ein Postsprecher. Dennoch konnte die Deutsche Post das verloren gegangene Zuladevolumen durch höhere Preise teilweise ausgleichen und die Profitabilität im Frachtbereich per saldo verbessern.