Darmstadt vs Frankfurt – So sieht die aktuelle Immobilienlage aus

Das Rhein-Main-Gebiet ist für seine hohen Immobilienpreise berüchtigt. Insbesondere im Zuge der Coronakrise sind die Preise für Wohnraum im Ballungsgebiet noch einmal kräftig nach oben geschnellt. Auch wenn es sich insgesamt um ein sehr hochpreisiges Gebiet handelt, gibt es zwischen einzelnen Städten und ihren Einzugsgebieten preislich einige Unterschiede.

Interessant ist dabei, dass im aktuellsten Mietspiegel Darmstadt, noch vor Frankfurt liegt. Allerdings erreichen auch die Immobilienpreise in Frankfurt seit Jahren astronomische Höhen, so dass die Main-Metropole zu den teuersten deutschen Städten gehört. Hier kostet eine neue Wohnung im Schnitt 8.250 Euro pro Quadratmeter. In der Innenstadt allerdings kann es allerdings auch sehr viel teurer werden.

Immobilienblasen und Wirtschaftskraft

Im Allgemeinen wird das besonders hohe Preisniveau mit der starken Wirtschaftskraft begründet, die das gesamte Ballungsgebiet durchzieht. Darüber hinaus gilt das Rhein-Main-Gebiet als Gebiet mit hoher Lebensqualität und einem hohen Durchschnittseinkommen. Allerdings gibt es in beiden Städten schon seit einigen Jahren Probleme mit dem Wohnraum: Während die Mieten konstant steigen und immer mehr Menschen in die Innenstadt ziehen, fehlt es an Neubauten und generell an Bauflächen. Deutlich günstiger wird es im erweiterten Umland. So sind Einfamilienhäuser etwa im Vogelsbergkreis dreimal so günstig wie in der Rheinmetropole. Fest steht aber auch, dass die Tendenz der vergangenen Jahre so nicht fortsetzen kann. Denn da im Zuge der Wirtschaftskrise das Einkommen bei vielen Bürgern knapper wird, dürfte die Nachfrage allein schon aufgrund der utopischen Preisgestaltung deutlich sinken.

Auch über das Platzen einer Immobilienblase wird – insbesondere im Rhein-Main-Gebiet immer wieder spekuliert. Im Vergangenen Jahr wurde Frankfurt in einer Studie der UBS-Bank als das Gebiet mit dem weltweit am überhitztesten Immobiliengebiet ausgemacht. Dieser fragwürdige Ruhm hat auch die Spekulation über ein baldiges Platzen der Blase angeheizt. Bislang allerdings ist nichts dergleichen eingetreten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen sich das Land befindet, dürften kaum zu einer Entspannung der Lage beitragen. Sicher ist nur, dass Projektmanagement, Städteplanung und Inhaber beim Thema Immobilien in Zukunft deutlich kreativer und flexibler agieren müssen.