Compliance: das zentrale Kriterium bei Cloud-Lösungen im Bankensektor
Über lange Zeit hinweg gab sich der Bankenbereich bei der Umsetzung von Cloud-Lösungen eher zurückhaltend. Insbesondere das strikte Regelwerk, verbunden mit entsprechend hohen System-, Sicherheits- und Datenschutzanforderungen hat deutsche Geschäftsbanken lange davon abgehalten, sich diesem Thema anzunähern. Das hat sich in letzter Zeit grundlegend geändert.
Laut einer aktuellen Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens PwC wenden sich immer mehr Banken trotz der teilweise komplexen Umsetzung cloudbasierten Angeboten zu. Vor allem zur Erhöhung des Kundenerlebnisses entwickelt sich die Bank aus der Cloud zur bevorzugten digitalen Strategie.
Cloud-Services wachsen rasant
Laut PwC-Studie setzen heute bereits 78 Prozent aller deutschen Bankinstitute Cloud-Technologien ein – das sind etwa 25 Prozent mehr als noch 2018. 73 Prozent der befragten Institute ordnen Cloud-Anwendungen mittlerweile als festen Bestandteil der eigenen Unternehmensstrategie ein. Von den Banken, die bisher auf die Cloud verzichtet haben, planen rund die Hälfte die Einführung cloudbasierter Services in der nächsten Zeit.
Für alle – ob mit bereits operierenden Cloud-Lösungen oder mit Plänen für die Zukunft – stellt sich die gemeinsame Frage, wie sich die unternehmenseigene Compliance vollständig und verlustfrei in die Welt der cloudbasierten Services übertragen lässt.
Kundenerwartungen – eine Herausforderung für die Compliance
Die Anforderungen der Kunden an die cloudbasierten Lösungen sind gerade im Bankensektor besonders hoch. Allen voran steht der Wunsch nach ständiger Erreichbarkeit des eigenen Kontos – über Ländergrenzen hinweg. Gerade das erfordert auf Bankenseite die Integration unterschiedlicher Datenquellen und Plattformen, und das auf allen Kanälen – vom Internet über das Telefon bis zur mobilen Datenkommunikation und dem persönlichen Kontakt in der Filiale.
Die unterschiedlichen Systemanforderungen auf eine gemeinsame Cloud-Plattform zu übertragen, kann zu direkten Konflikten mit bisher bestehenden Compliance-Konventionen stehen. Hier eine gemeinsame und funktionale Lösung zu finden, ist die zentrale Herausforderung bei der Schaffung der Compliance für die Cloud-Integration.
Cloud-Lösungen als nahtlose Einheit
Das Ziel einer hochwertigen Cloud-Integration ist das nahtlose und positive Kundenerlebnis bei allen Geschäftsvorgängen. Gerade Erstkontakt-Prozesse wie Kontoeröffnungen oder Kreditanträge müssen darauf angelegt sein, dem Kunden möglichst wenige Hindernisse in den Weg zu legen.
Gerade das ist eine der Stärken cloudbasierter Lösungen. Sie führen bei richtiger Umsetzung zu einer Optimierung von Geschäftsprozessen und der damit verbundenen Freisetzung von Ressourcen. Doch gerade das kann sich schädlich auf die Compliance auswirken.
Die Prozessoptimierung ist nicht selten mit Kompromissen verbunden, durch die erst verbesserte Abläufe möglich werden. Das kann sich durchaus auch auf die Compliance beziehen, beispielsweise dann, wenn sich widersprechende Richtlinien unterschiedlicher Unternehmensbereiche unter einen Hut gebracht werden sollen.
Kein Werteverlust durch die Cloud-Integration
Hier darf es in der Regel nicht zu einem Werteverlust bei der globalen Ausgestaltung der Compliance kommen. Zwar lassen sich einzelne Element durchaus den neuen Gegebenheiten angleichen. Dennoch darf der allgemeine ethische und soziale Standard nicht Schaden nehmen.
Allerdings kann die Cloud neben den hohen Anforderungen an die Integration der Compliance auch deren erfolgreiche Umsetzung unterstützen. Gerade die verbesserten Möglichkeiten bei Datenerfassung, Datenzugriff und Kontrolle ermöglichen eine effektive Evaluierung der Bestände. Neben den Vorteilen für die allgemeinen Geschäftsabläufe bedeutet das auch besseren Schutz gegen unsachgemäße Verwendung – und damit eine zuverlässige Kontrollinstanz zum Schutz der Compliance in cloudbasierten Services.
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