China wieder stärkster Handelspartner

Zum fünften Mal in Folge hat sich China 2020 als stärkster Handelspartner Deutschlands erwiesen, so eine Erhebung des Statistischen Bundesamts. Nach vorläufigen Ergebnissen haben beide Länder Waren im Gesamtwert von 212,1 Milliarden Euro gehandelt.

Trotz der negativen Effekte der weltweiten Pandemiekrise bedeuten die aktuellen Zahlen einen Anstieg des Handelsvolumens mit der Volksrepublik um rund drei Prozent gegenüber 2019. Die folgenden Ränge nehmen die Niederlande mit 172,8 Milliarden Euro und die USA mit 171,6 Milliarden Euro ein. Damit weist der Handel mit beiden Ländern deutliche Rückgänge auf: Das Volumen mit den Niederlanden sank um 8,7 Prozent, das mit den USA sogar um 9,7 Prozent.

Bedeutung Chinas als Importpartner wächst

Besonders bei den Einfuhren wächst die Bedeutung Chinas für den deutschen Außenhandel. Alleine in der Zeitspanne von 1980 bis 1990 stieg China auf der Rangliste der wichtigsten Einfuhrländer von Rang 35 auf Rang 14. Der Anstieg setzte sich ständig fort, bis China 2015 zum ersten Mal das größte Einfuhrvolumen verzeichnen konnte.

Waren im Gesamtwert von 116,3 Milliarden Euro fanden im letzten Jahr den Weg von China in die Bundesrepublik. Das bedeutet eine Steigerung um stolze 5,6 Prozent gegenüber 2019. Auch bei den Importen liegen die Niederlande und die Vereinigten Staaten auf den Plätzen zwei und drei: die Niederlande mit 88,5 Milliarden Euro und einem Rückgang um 9,6 Prozent, USA mit 67,8 Milliarden Euro und einem Rückgang um fünf Prozent.

USA führt Exportrangliste an

Ungeachtet der pandemischen und politischen Lage erwiesen sich die Vereinigten Staaten auch 2020 als größter Abnehmer deutscher Waren. Bei einem Gesamtvolumen von 103,8 Milliarden Euro musste die deutsch-amerikanische Export-Handelsbilanz trotzdem einen Rückgang um satte 12,5 Prozent hinnehme, gefolgt von China mit einem Volumen von 95,9 Milliarden Euro und einem Rückgang um 0,1 Prozent. Auf Platz drei landete 2020 Frankreich mit einem deutschen Exportvolumen von 91,1 Milliarden Euro bei einem empfindlichen Rückgang um 14,6 Prozent.

Zu den höchsten Exportüberschüssen (36,1 Milliarden Euro) kam es auch 2020 mit den USA. Darauf folgen Frankreich mit 34,4 Milliarden Euro und Großbritannien mit 32,2 Milliarden Euro. Bei China überwiegen allerdings noch die Importe: der Einfuhrüberschuss betrug im letzten Jahr 20,4 Milliarden Euro.

Automobilsektor nach wie vor stärkster Exportposten

Zum elften Mal in Folge erwiesen sich Automobile und Kfz-Zubehörteile als stärkste Exportgüter. Bedingt durch Corona kam es hier allerdings zu drastischen Rückgängen: Mit einem Gesamtvolumen von 186,7 Milliarden Euro verzeichnete die deutsche Automobilindustrie einen Rückgang Ihres Exportvolumens um 16,9 Prozent gegenüber 2019.

Auf Platz zwei der Exportrangliste standen 2020 Maschinen mit einem Gesamtvolumen von 174,1 Milliarden Euro und einem Rückgang um 11,4 Prozent. Auf Platz drei folgen Chemieprodukte mit 111,1 Milliarden Euro und einem Rückgang um 6,3 Prozent.

Beim Import dominieren Datenverarbeitung, Elektrik und Optik

Das größte Importvolumen betrifft 2020 die Bereiche Datenverarbeitung sowie optische und elektrische Produkte. Sie kommen zusammen auf 114,1 Milliarden Euro und verzeichnen damit einen Rückgang um 3,8 Prozent gegenüber 2019.

Auf Platz zwei abgerutscht ist der Import von Kraftfahrzeugen und Zubehörteilen mit einem Volumen von 109,8 Euro und einem Rückgang um beträchtliche 14,5 Prozent. Noch 2019 führte dieser Produktsektor die Einfuhrrangliste an. Auf Platz drei der beliebtesten Importgüter lagen 2020 unverändert Chemieprodukte mit 79,2 Milliarden Euro bei einem Rückgang um 8,7 Prozent.