Schienengüterverkehr und die Zukunft
Angesichts wachsender Anforderungen an Nachhaltigkeit, Effizienz und Digitalisierung entwickelt sich die Eisenbahn zu einem Schlüsselakteur im globalen Logistiksystem. Der Blick richtet sich in die Zukunft im Schienengüterverkehr.
Der weltumspannende Güterverkehr wird laut Prognosen der OECD bis 2050 um bis zu 60 % zunehmen. Der Schienengüterverkehr hat dabei das Potenzial, in Zukunft eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Logistik zu übernehmen.
Bereits heute ist die Schiene einer der effizientesten Verkehrsträger: Ein einziger Güterzug ersetzt bis zu 50 Lkw und emittiert rund 80 % weniger CO₂ pro Tonnenkilometer. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht die Dynamik in der EU sowie in Deutschland:
- Im Jahr 2022 entfielen 17,4 % des gesamten Gütertransports in der EU auf die Schiene. Bis 2030 wird ein Anstieg auf 25 % angestrebt.
- Die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr lag in Deutschland 2023 bei rund 140 Milliarden Tonnenkilometern. Mit politischen Fördermaßnahmen wie der Senkung der Trassenpreise und dem Ausbau des Schienennetzes wird ein jährliches Wachstum von 3-4 % erwartet.
Dennoch bestehen Herausforderungen wie die Konkurrenz zum Straßenverkehr und Engpässe im Schienennetz. Hier könnten technologische Innovationen und politische Weichenstellungen entscheidend sein.
Automatisierung und intelligente Vernetzung
Automatisierung und Digitalisierung steigern Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs. Autonome Züge, ausgestattet mit Technologien wie Automatic Train Operation (ATO) und dem European Train Control System (ETCS), können zukünftig unabhängig von menschlichen Ruhezeiten sicher und präzise verkehren.
Intelligente Waggons mit IoT-Sensoren erfassen Echtzeitdaten zur Ladung und Fahrzeugzustand, was vorausschauende Wartung ermöglicht und Ausfälle minimiert. Digitale Stellwerke und KI-gestützte Systeme steigern die Netzkapazität, während Blockchain-Technologien Lieferketten transparenter machen. Diese Innovationen stärken die Attraktivität der Schiene im Güterverkehr.
Elektrifizierung und Klimaschutz
Die Elektrifizierung des Schienennetzes ist ein zentraler Hebel zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Während heute rund 60 % des europäischen Netzes elektrifiziert sind, soll dieser Anteil bis 2040 auf 75 % steigen. Alternative Antriebe wie Wasserstoff- und Batterielokomotiven ergänzen diese Bemühungen auf nicht-elektrifizierten Strecken.
Darüber hinaus fördern grüne Logistikkorridore und Kreislaufwirtschaftskonzepte den klimafreundlichen Gütertransport. Recycling und die Minimierung von Leerfahrten steigern nicht nur die Effizienz, sondern schonen auch Ressourcen. Mit diesen Maßnahmen wird die Schiene zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer nachhaltigen Logistik.
Multimodalität und Integration
Die Verknüpfung der Schiene mit anderen Verkehrsträgern in multimodalen Logistikketten ist entscheidend. Intermodale Terminals ermöglichen einen effizienten Umschlag von Containern, reduzieren Standzeiten und Kosten. Synchromodale Logistik erlaubt flexible Routenwahl basierend auf Echtzeitbedingungen, wodurch Effizienz und Auslastung verbessert werden.
Im urbanen Raum gewinnen Last-Mile-Lösungen an Bedeutung. Während elektrische Lkw oder Drohnen die Feinverteilung übernehmen, bleibt die Schiene das Rückgrat für den Haupttransport. Internationale Standards bei Spurweiten und Signalsystemen sind essenziell, um grenzüberschreitende Verkehre zu optimieren und das volle Potenzial der Schiene auszuschöpfen.
Leasing von Eisenbahnfahrzeugen
European Wagon Lease
Der Wandel und die Zukunft im Schienengüterverkehr eröffnen Schienenfahrzeug-Leasing-Unternehmen wie die European Wagon Lease Asset GmbH Co KGaA erhebliche Chancen. Mit dem erwarteten Wachstum des Transportaufkommens steigt die Nachfrage nach notwendigen Schienenfahrzeugen. Leasinganbieter können dazu beitragen, diese Nachfrage zu bedienen, ohne dass Logistikdienstleister hohe Anschaffungskosten tragen müssen.
Flexibilität
Ein besonderer Vorteil von Leasingmodellen liegt in ihrer Flexibilität. Kunden profitieren von maßgeschneiderten Verträgen, die es ihnen ermöglichen, Fahrzeuge kurzfristig und bedarfsgerecht zu nutzen.
Nahtlose Vernetzung
Die Vermietungsunternehmen spielen zudem eine Schlüsselrolle bei der multimodalen Integration. Sie stellen spezialisierte Eisenbahnfahrzeuge bereit, die für den kombinierten Verkehr – etwa Containertransporte zwischen Schiene und Straße – optimiert sind. Damit unterstützen sie die nahtlose Vernetzung verschiedener Verkehrsträger und steigern die Effizienz der gesamten Lieferkette.
Intelligente Technologien
Darüber hinaus schaffen moderne Technologien wie IoT und vorausschauende Wartung zusätzlichen Mehrwert. Intelligente Waggons ermöglichen es Leasinggebern, Betriebsdaten zu sammeln, Wartungskosten zu optimieren und ihren Kunden datenbasierte Services anzubieten.