Steigende Flugpreise: Was Reisende 2025 erwartet

Der Sommer 2025 verspricht abwechslungsreich zu werden – sowohl in Bezug auf Reiseziele als auch auf Flugpreise. Während einige Destinationen erschwinglicher bleiben, könnten Urlauber bei anderen Zielen deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Urlaubsziele wie Spanien bleiben auch 2025 für preisbewusste Reisende attraktiv. Die Reisesuchmaschine Kayak ermittelte, dass Hin- und Rückflüge zu beliebten spanischen Destinationen wie Barcelona (224 Euro), Málaga (244 Euro) und Mallorca (unter 250 Euro) weiterhin günstig zu buchen sind. Auch Albanien erfreut sich wachsender Beliebtheit: Flüge in die Hauptstadt Tirana kosten im Schnitt 209 Euro, 18 Prozent weniger als im Vorjahr.

Doch nicht alle Destinationen folgen diesem Trend. Vor allem Griechenland-Reisende müssen mit steigenden Preisen rechnen. Die erhöhten Flugkosten spiegeln die steigenden Lohn- und Materialkosten sowie die gestiegenen Gebühren für Sicherheitskontrollen wider.

Eurowings-Chef warnt: Steigende Zusatzkosten belasten Airlines und Kunden

Jens Bischof, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und CEO von Eurowings, schlägt Alarm und verweist auf die zunehmenden Belastungen durch höhere Sicherheitsgebühren, die ab Januar 2025 von 10 Euro auf 15 Euro pro Fluggast steigen.

Auch die Luftverkehrssteuer, deren Erhöhung im Mai 2025 in Kraft tritt, wird die Flugpreise weiter in die Höhe treiben. Ein nationaler Alleingang bei der Einführung von E-Kerosin-Quoten und steigende Kosten für die Flugsicherung belasten die Branche zusätzlich. Bischof fordert daher, dass die Politik kostendämpfende Maßnahmen ergreift, um eine Überbelastung der Passagiere zu vermeiden.

Städtetrips bleiben attraktiv – mit Ausnahmen

Städtereisen sind weiterhin eine gefragte Alternative zu klassischen Strandurlauben. Gute Nachrichten gibt es für Paris-Fans: Nach den hohen Preisen im Olympiajahr 2024 sinken die Flugkosten für die französische Hauptstadt im Sommer 2025 auf durchschnittlich 174 Euro, ein Rückgang von 13 Prozent. Auch Italien lockt mit günstigeren Verbindungen nach Florenz und Neapel.

Weniger erfreulich sieht es hingegen bei Direktflügen innerhalb Deutschlands aus. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist die Anzahl der innerdeutschen Flüge seit 2019 stark rückläufig. Der reduzierte Flugverkehr wird auf eine geringere Nachfrage und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zurückgeführt.

Preisdruck bei Low-Cost-Carriern

Low-Cost-Carrier wie Ryanair und Wizz Air haben ihre Preisanalyse angepasst, wobei die Tickets je nach Buchungszeitpunkt stark variieren. Die durchschnittlichen Preise bewegen sich bei Wizz Air um 61 Euro und bei Eurowings um 115 Euro für ein One-Way-Ticket ohne Gepäck. Kurzfristige Buchungen sind jedoch erheblich teurer. So verlangte Ryanair für einen Flug von Köln nach Porto satte 390 Euro.

Trotz des europaweiten Wachstums haben Anbieter wie Ryanair ihre Kapazitäten in Deutschland aufgrund der hohen Steuern und Gebühren reduziert. In der untersuchten Juliwoche 2024 wurden in Deutschland 4.260 Billigflüge gezählt, ein Rückgang von mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Europaweit konnte jedoch das Vorkrisenniveau bereits übertroffen werden.

Passagierrekord trotz Preisanstieg erwartet

Trotz der steigenden Preise prognostiziert die IATA für 2025 einen neuen Passagierrekord. Weltweit sollen etwa 5,2 Milliarden Menschen fliegen – ein Anstieg um 6,7 Prozent im Vergleich zu 2024. Auch die Gewinne der Airlines könnten steigen, von 30 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 35 Milliarden Euro im kommenden Jahr.

Allerdings variiert die Gewinnspanne stark. In Europa liegt der Nettogewinn pro Fluggast derzeit bei durchschnittlich nur sechs Euro. Experten warnen, dass die Margen weiter schrumpfen könnten, falls keine politischen Maßnahmen zur Entlastung der Branche ergriffen werden.