Samira Langer-Lorenzani über Langzeitfolgen von Traumata: Psychologische, physische und soziale Auswirkungen
In ihrer Tätigkeit als Traumapädagogin, Psychotraumatologin und traumazentrierte Fachberaterin bringt Samira Langer-Lorenzani sowohl praktische als auch wissenschaftliche Erfahrungen ein. Ihr Ansatz geht über die direkte Arbeit mit den Betroffenen hinaus und umfasst auch die aktive Einbindung der Familien in den therapeutischen Prozess. Ihr Ziel ist es, eine nachhaltige Rehabilitation für ihre Patienten zu ermöglichen.
Traumatische Erlebnisse in der Kindheit und Jugend können lebenslange Konsequenzen haben. Diese Folgen betreffen nicht nur die psychische Gesundheit, sondern erstrecken sich auch auf physische und soziale Bereiche. Der KiGGS-Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) von 2014-2017 können wir zum Beispiel entnehmen, dass zwei Drittel der jungen Erwachsenen mindestens ein belastendes Lebensereignis in ihrer Kindheit oder Jugend erlebt haben.
Traumata können durch diverse Ereignisse entstehen
Traumatische Erlebnisse, die vor dem 18. Lebensjahr stattfinden, umfassen eine Vielzahl potenziell belastender Ereignisse wie Kindesmisshandlung, sexueller Missbrauch, familiäre Drogenprobleme oder psychische Störungen und auch Verlusterfahrungen. Diese Erlebnisse können erhebliche Auswirkungen auf die langfristige psychische und physische Gesundheit haben.
Traumatische Erlebnisse in der Kindheit spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung psychischer Störungen im späteren Leben. Emotionale und körperliche Vernachlässigung sowie emotionaler Missbrauch werden von Betroffenen mit am häufigsten genannt. Diese Erfahrungen können zu langanhaltenden psychischen Beeinträchtigungen führen, darunter Depressionen, Angstzustände, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und andere emotionale Störungen. Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, das von Misshandlung oder Vernachlässigung geprägt ist, entwickeln häufig negative Selbstbilder und geringes Selbstwertgefühl, was ihre Fähigkeit, gesunde Beziehungen im Erwachsenenalter zu führen, erheblich beeinträchtigen kann.
Physische Auswirkungen
Neben den psychischen Konsequenzen können traumatische Erlebnisse auch erhebliche physische Auswirkungen haben. Ein chronisch erhöhtes Cortisol-Level, das durch anhaltenden Stress verursacht wird, kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herz- und Lungenerkrankungen, Diabetes, Lebererkrankungen und Krebs. Die Entwicklung von Adipositas in Verbindung mit belastenden Kindheitserfahrungen kann durch gestörtes Schlafverhalten und eine erhöhte Präferenz für energiedichte Lebensmittel erklärt werden.
Soziale Auswirkungen: Bezugspersonen in der Kindheit sind so wichtig
Menschen, die in ihrer Kindheit Traumata erlebt haben, haben häufig Schwierigkeiten, stabile und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen. Die Bindungstheorie zeigt, dass die Art der Bindung, die ein Kind zu seiner Bezugsperson entwickelt, entscheidend für die Fähigkeit ist, später im Leben gesunde Beziehungen zu führen. Kinder, die vernachlässigt oder misshandelt wurden, entwickeln oft Bindungsstörungen, die im Erwachsenenalter zu Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen können. Diese Menschen neigen dazu, emotionale Nähe zu vermeiden oder ständig Angst vor dem Verlassenwerden zu haben, was ihre sozialen und beruflichen Interaktionen negativ beeinflussen kann.
Akute Belastungsreaktion und Anpassungsstörungen
Eine akute Belastungsreaktion kann unmittelbar nach einem traumatischen Ereignis auftreten und ist durch Symptome wie Bewusstseinseinengung, Desorientiertheit, sozialer Rückzug und körperliche Beschwerden gekennzeichnet. Diese Reaktion klingt in der Regel innerhalb weniger Tage oder Wochen ab, kann jedoch in eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) übergehen, wenn sie nicht adäquat behandelt wird. PTBS ist eine verzögerte Reaktion auf extreme Belastungen und kann zu wiederkehrenden Flashbacks, anhaltender Nervosität und Vermeidungsverhalten führen. Anpassungsstörungen hingegen resultieren aus weniger extremen, aber dennoch belastenden Lebensveränderungen wie dem Verlust eines geliebten Menschen oder der Arbeitslosigkeit und können emotionale und soziale Beeinträchtigungen verursachen.
Traumafolgestörungen und ihre Symptome
Traumafolgestörungen manifestieren sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Dazu gehören das Wiedererleben des Traumas durch Intrusionen und Flashbacks, Übererregung und Nervosität, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit und emotionaler Rückzug. Diese Symptome können zu sozialer Isolation und einem verminderten Selbstwertgefühl führen. Besonders gravierend sind Scham- und Schuldgefühle sowie Hoffnungslosigkeit, die häufig mit traumatischen Erfahrungen verbunden sind.
Der Kreislauf von Trauma und seine Weitergabe
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die intergenerationale Weitergabe von Traumata. Erwachsene, die in ihrer Kindheit belastende Erfahrungen gemacht haben, setzen oft unbewusst den Kreislauf fort und laufen Gefahr, ihre Kinder ebenfalls traumatischen Erfahrungen auszusetzen. Dies kann durch unbewältigte Traumata und die daraus resultierenden Verhaltensweisen geschehen. Daher ist es essenziell, frühkindliche Traumata zu erkennen und zu behandeln, um diesen Kreislauf zu durchbrechen und zukünftigen Generationen ein gesünderes Leben zu ermöglichen.
Präventive Maßnahmen und Interventionen
Die langfristigen Auswirkungen von Kindheitstraumata erfordern umfassende präventive Maßnahmen auf individueller, familiärer und gesellschaftlicher Ebene. Dazu gehören die Stärkung der Kinderrechte, der Ausbau von Schutzkonzepten an Schulen und die Förderung von Bewältigungsstrategien für Kinder und Jugendliche. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung durch geschultes Fachpersonal ist entscheidend, um die psychischen und physischen Folgen von Traumata zu minimieren. Unterstützungsangebote wie Therapie, Selbsthilfegruppen und Präventionsprogramme spielen eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse und der Förderung eines gesunden Lebensstils.
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