Neue Einreisebestimmungen für Großbritannien: Was Reisende jetzt wissen müssen
Ab dem 2. April 2025 tritt eine neue Regelung in Kraft, die deutsche Staatsbürger und viele andere Reisende betrifft: Eine elektronische Einreisegenehmigung, die sogenannte Electronic Travel Authorization (ETA), ist nun für alle notwendig, die ohne Visum nach Großbritannien reisen möchten. Damit folgt das Vereinigte Königreich dem Beispiel anderer Staaten, die eine digitale Vorabkontrolle der Reisenden durchführen. Ohne diese Genehmigung ist eine Einreise nicht mehr möglich.
Die Maßnahme soll die Sicherheit erhöhen und gleichzeitig die Grenzabfertigung beschleunigen. Behörden erhalten durch die digitale Anmeldung bereits im Vorfeld Informationen über Einreisende, was potenzielle Risiken minimieren soll. Dadurch kann der Einreiseprozess an den Flughäfen effizienter gestaltet werden.
Antragstellung: Wie funktioniert der Prozess?
Die Beantragung der ETA erfolgt über die offizielle App „UK ETA“ oder die Regierungswebsite. Die notwendigen Schritte sind einfach: Reisende müssen ihren Reisepass scannen, ein aktuelles Foto hochladen und einige Fragen zur Person und zur Sicherheit beantworten. Personen ab neun Jahren müssen zusätzlich ein biometrisches Foto einreichen.
Zu den abgefragten Informationen gehören unter anderem Angaben zur beruflichen Tätigkeit sowie Fragen zu eventuellen strafrechtlichen Verurteilungen oder Verbindungen zu extremistischen Organisationen. Die britische Regierung gibt eine Bearbeitungszeit von bis zu drei Werktagen an, in vielen Fällen erfolgt die Genehmigung jedoch deutlich schneller.
Ein einmal erteilter Antrag kann nicht geändert werden, weshalb es wichtig ist, alle Angaben sorgfältig zu prüfen. Fehler können dazu führen, dass der Antrag abgelehnt wird, was eine erneute Beantragung erforderlich macht.
Kosten und Zahlungsmethoden
Der Preis für die ETA beträgt aktuell umgerechnet etwa 12 Euro (10 Pfund). Ab dem 9. April 2025 steigt die Gebühr auf knapp 20 Euro (15 Pfund). Die Bezahlung ist nur per Kreditkarte möglich, was Reisende ohne entsprechende Zahlungsmittel vor Schwierigkeiten stellen kann. Alternativ können Prepaid- oder virtuelle Kreditkarten genutzt werden, und einige Reisebüros bieten die Beantragung als Service an. Es ist ratsam, die Zahlung unmittelbar nach der Antragstellung durchzuführen, um Verzögerungen zu vermeiden. Ohne eine vollständige Zahlung wird der Antrag nicht bearbeitet.
Betrug vermeiden: Vorsicht vor unseriösen Vermittlern
Reisende sollten darauf achten, die ETA ausschließlich über offizielle Kanäle zu beantragen. Der Markt für Einreisegenehmigungen hat bereits zu betrügerischen Angeboten geführt, bei denen Agenturen weit überhöhte Preise verlangen. In einigen Fällen wurden bis zu 80 Euro für die Vermittlung berechnet, obwohl der Antrag auf der Regierungsseite oder über die App deutlich günstiger und unkomplizierter durchzuführen ist. Die offizielle Website der britischen Regierung (gov.uk/eta) bietet die einzige sichere Möglichkeit zur Antragstellung.
Zusätzlich ist es ratsam, E-Mails oder Websites mit Angeboten von Drittanbietern genau zu prüfen. Oft sind betrügerische Seiten professionell gestaltet und nutzen offizielle Logos, um Reisende in die Irre zu führen.
Kontrolle der ETA: Was erwartet Reisende?
Luftfahrtunternehmen wie Lufthansa haben bereits Maßnahmen zur Überprüfung der ETA eingeführt. Die Kontrolle erfolgt sowohl beim Check-in als auch unmittelbar vor dem Boarding. Wer ohne gültige Einreisegenehmigung versucht, nach Großbritannien zu reisen, wird entweder von der Fluggesellschaft nicht befördert oder bei der Passkontrolle abgewiesen.
Auch an den Grenzkontrollen im Vereinigten Königreich selbst kann es zu zusätzlichen Prüfungen kommen. Reisende sollten daher sicherstellen, dass sie eine ausgedruckte oder digitale Kopie der ETA mitführen, um Unklarheiten zu vermeiden.
Nach erfolgreicher Genehmigung ist die ETA zwei Jahre gültig oder bis zum Ablauf des Reisepasses. Innerhalb dieses Zeitraums erlaubt sie mehrfaches Einreisen mit einer maximalen Aufenthaltsdauer von jeweils sechs Monaten. Auch kurzfristige Aufenthalte für Studien- oder Geschäftsreisen sind damit möglich.
Falls sich persönliche Daten wie der Name oder der Pass ändern, muss eine neue ETA beantragt werden. Wer seinen Aufenthalt über die erlaubte Dauer hinaus verlängert, riskiert nicht nur eine Geldstrafe, sondern auch zukünftige Einreisebeschränkungen.
Die Einführung der ETA bedeutet eine wesentliche Änderung für Reisende nach Großbritannien. Wer sich frühzeitig um die Beantragung kümmert, kann jedoch Verzögerungen und unerwartete Kosten vermeiden. Wichtig ist vor allem, nur offizielle Quellen zu nutzen und sich nicht von betrügerischen Angeboten täuschen zu lassen. Mit der richtigen Vorbereitung steht einer reibungslosen Reise ins Vereinigte Königreich nichts im Wege.
Besonders für Vielreisende ist es sinnvoll, sich frühzeitig über Änderungen und zukünftige Anpassungen des britischen Einreiseverfahrens zu informieren. Durch eine vorausschauende Planung können unnötige Probleme vermieden werden.