Ceconomy setzt auf Wachstum und Stabilität: Die Ergebnisse der Umstrukturierung

Die Muttergesellschaft der Elektronikketten MediaMarkt und Saturn, Ceconomy, blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und plant weitere Verbesserungen in der Zukunft. Mit einer klaren strategischen Neuausrichtung, operativen Optimierungen und der Konzentration auf Wachstumsmärkte konnte das Unternehmen nicht nur schwarze Zahlen schreiben, sondern auch seine finanzielle Stabilität festigen.

Rückkehr in die Gewinnzone

Im Geschäftsjahr 2023/24 konnte Ceconomy einen bereinigten Umsatz von 22,4 Milliarden Euro erzielen, was einem Wachstum von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Noch beeindruckender war die Entwicklung des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT), das auf 305 Millionen Euro anstieg. Besonders erfreulich: Nach einem Verlust von 37 Millionen Euro im Vorjahr verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 77 Millionen Euro. Diese Ergebnisse spiegeln die Effektivität der eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen wider.

Neue Dividendenpolitik und finanzielle Strategie

Ceconomy hat angekündigt, künftig wieder Dividenden auszuschütten. Aktionäre können mit einer Ausschüttungsquote von 10 bis 25 Prozent des Gewinns je Aktie rechnen. Diese Quote liegt unter den bisherigen Werten, was das Unternehmen mit der Notwendigkeit begründet, den Kapitalbedarf für laufende und neue Geschäftsvorhaben zu sichern. Allerdings wird für das vergangene Jahr keine Dividende gezahlt, da der ausschüttungsfähige Teil in die Gewinnrücklagen fließen soll, um die Eigenkapitalquote zu stärken.

Erfolge der Umstrukturierung: Ein strategischer Fokus auf Wachstum

Unter der Leitung von Konzernchef Dr. Karsten Wildberger hat Ceconomy in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen durchgeführt. Eine zentrale Maßnahme war die engere Verzahnung des stationären Einzelhandels mit dem Online-Geschäft. Diese Omnichannel-Strategie ermöglichte es, die Stärken beider Vertriebswege optimal zu nutzen. Darüber hinaus hat das Unternehmen sein Angebot in neuen Geschäftsfeldern wie Versicherungen, Garantieverlängerungen und anderen Serviceleistungen erweitert.

Besonders die Bereiche Services & Solutions, Marketplace, Retail Media und Eigenmarken trugen wesentlich zum Erfolg bei. Trotz eines herausfordernden Marktumfelds konnte Ceconomy hier beachtliche Ergebnisse erzielen. Finanzvorstand Kai-Ulrich Deissner betonte, dass die strikte Kostendisziplin und die schlanke Organisation wichtige Faktoren für die positive Entwicklung waren.

Aussichten für das laufende Geschäftsjahr

Im laufenden Geschäftsjahr 2024/25, das im Oktober begonnen hat, strebt Ceconomy ein moderates Umsatzwachstum an. Gleichzeitig soll das bereinigte EBIT deutlich gesteigert werden. Insbesondere in den Kernmärkten Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie in West- und Südwesteuropa erwartet das Unternehmen eine stärkere Profitabilität.

Ein zentrales Augenmerk liegt weiterhin auf der Festigung der Marktposition und der Nutzung von Wachstumschancen. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank bewertete die Pläne als solide und zukunftsweisend.

Die Rolle der Convergenta-Transaktion

Die Convergenta-Transaktion stellte einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte von Ceconomy dar. Durch diese Vereinbarung wurde Ceconomy zum alleinigen Gesellschafter von MediaMarktSaturn, der größten Elektronikmarktkette in Deutschland. Gleichzeitig erhielt der frühere Minderheitsaktionär Convergenta eine bedeutende Beteiligung an Ceconomy. Allerdings gibt es auf die daraus resultierenden Bilanzgewinne, die unter anderem aus der Aktivierung latenter Steuern resultieren, eine Ausschüttungssperre.

Börsenentwicklung und Perspektiven

Die positiven Entwicklungen spiegelten sich auch an der Börse wider: Die Ceconomy-Aktie legte nach Bekanntgabe der Ergebnisse um sieben Prozent zu und erreichte für 2024 ein Plus von rund 20 Prozent. In den letzten drei Jahren fiel der Kurs um knapp ein Fünftel, während sich der Wert in den vergangenen fünf Jahren nahezu halbierte.

Im Vergleich dazu entwickelte sich die Metro AG, von der Ceconomy im Jahr 2017 abgespalten wurde, noch schlechter. Die Metro-Aktie verlor in den letzten drei Jahren fast 60 Prozent ihres Werts und auf fünf Jahre gesehen sogar 72 Prozent. Beide Unternehmen haben aktuell eine Marktkapitalisierung von knapp 1,5 Milliarden Euro.

Eine zukunftsorientierte Strategie

Ceconomy zeigt, dass konsequente Umstrukturierung und strategische Neuausrichtung zu positiven Ergebnissen führen können. Mit einem Fokus auf digitale Transformation, Serviceerweiterung und Kostendisziplin hat das Unternehmen eine solide Basis für weiteres Wachstum geschaffen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Ceconomy in der Lage ist, die angestrebten Ziele zu erreichen und gleichzeitig den Ansprüchen der Aktionäre gerecht zu werden.